Ärzteschaft

KV Nordrhein bietet erneut Videosprechstunden im kinderärztlichen Notdienst an

  • Dienstag, 28. November 2023
/Robert Kneschke, stock.adobe.com
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Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) wird auch in diesem Winter wieder Videosprech­stun­den für den kinderärztlichen Notdienst anbieten. Aufgrund der positiven Erfahrungen aus dem vergangenen Winter habe sich die KV zu einer Neuauflage entschieden, erklärte sie heute.

Deutschland erwartet mit großer Wahrscheinlichkeit erneut ein Winter mit hohen Infektionszahlen bei Atem­wegserkrankungen: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zirkulieren derzeit hauptsächlich SARS-CoV-2, Parainfluenzaviren und respiratorische Synzytialviren. Die aktuellen Zahlen liegen demnach knapp über dem Vorjahresniveau und deutlich über dem Niveau des letzten vorpandemischen Jahres.

Da deshalb mit einer starken Auslastung des ambulanten Bereichs zu rechnen ist, will die KVNO dieses Jahr noch besser vorbereitet sein als im vergangenen Jahr und hat ihr Videosprechstundenangebot im kinderärzt­lichen Notdienst deshalb nach eigenen Angaben ausgebaut.

Vom 2. Dezember bis zum 31. Januar können Eltern eine medizinische Erstberatung – nicht jedoch eine Erstein­schätzung – per Videosprechstunde in Anspruch nehmen. Im vergangenen Winter lief das Projekt vom 24. De­zember bis zum 31. Januar.

Mittwochs von 16 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags, inklusive Heiligabend und Silvester, können sie den Dienst über die Rufnummer 116117 oder die Homepage der KVNO erreichen.

Insgesamt konnte die KVNO 26 Kinderärztinnen und -ärzte für den Service gewinnen. In Summe stehen rund 960 Arztstunden zur Verfügung. Ziel sei vor allem, einfachere Erkrankungen schnell und unkompliziert identi­fizieren zu können, um Kapazitäten für ernstere Sachen freizuhalten, erklärte KV-Sprecher Sven Ludwig.

„Den Eltern – das sind unsere Erfahrungen aus dem vergangenen Winter – genügt in vielen Fällen eine Ein­schätzung und Einordnung des behandelnden Arztes“, betonte er. Von den 3.397 Erstberatungen, die im ver­gangenen Winter durchgeführt wurden, hätten 65 Prozent abschließend behandelt werden können.

19 Prozent wurde laut KVNO empfohlen, eine Notdienstpraxis oder Klinik aufzusuchen, 16 Prozent wurde der Besuch eines Kinderarztes am nächsten Werktag empfohlen. Die größte Zahl an Anrufen sei während der Feiertage eingegangen, berichtete Raina Schedwill, Referentin im Projektmanagement bei der KVNO.

Für die beteiligten Ärzte wiederum soll die Umsetzung denkbar leicht sein, erklärte sie: Die Abrechnung ihrer Leistungen erfolge durch Aufnahme der Versichertendaten und in Anbindung an das bestehende Praxisver­waltungssystem der Notdienstpraxen.

Da das bisherige Angebot bereits als Erfolg gewertet wurde, erwägt die KVNO bereits eine Ausweitung auf andere Fachgebiete. Zuvor solle das nun startende Projekt aber evaluiert werden: Im Anschluss an die Video­sprechstunden sollen die Eltern befragt und aus den Ergebnissen für die Zukunft Potenziale und Optimie­rungsbedarf, beispielsweise bei der Nutzerfreundlichekit, ermittelt werden.

Außerdem will die KVNO erörtern, welche digitalen Angebote künftig eingebunden werden können. Mit Blick auf die kommenden Jahre könnte das vor allem die elektronische Patientenakte (ePA) sein, zuvor jedoch erst einmal das elektronische Rezept (E-Rezept).

Bereits diesen Winter seien die beteiligten Ärzte nämlich technisch voll ausgestattet, um in den Videosprech­stunden auch E-Rezepte auszustellen. Man wolle nun schauen, wie groß der Bedarf danach sei, erklärte Sched­will. Allerdings habe es im vergangenen Winter kaum Nachfrage nach elektronischen Verordnungen gegeben.

lau

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