Vermischtes

Kinderstation Wolgast: Landesregierung sieht Spielraum für Korrektur

  • Montag, 7. November 2016

Wolgast – Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern sieht offenbar Spielraum, die umstrittene Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast zu korrigieren. Auf Usedom machten jährlich eine Million Menschen Urlaub, darunter 200.000 Kinder. Das könnte eine Triebfeder sein, dem Krankenhaus Wolgast entgegenzukommen, sagte Ge­sundheitsminister Harry Glawe (CDU) heute. Auch der Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann (SPD), äußerte sich am Rande eines Unternehmerforums im vor­pommerschen Wusterhusen ähnlich. „Politik muss bereit sein, eigene Entscheidungen zu überdenken“, sagte Dahlemann.

Dahlemann kommt am morgigen Dienstag mit Vertretern der Bürgerinitiative zusammen. Am 16. November trifft sich Glawe mit der Initiative, am 22. November Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).

Bevor es zu einer Korrektur komme, müsste aber mit den Verfahrensbeteiligten gespro­chen werden, sagte Glawe. Dazu zählten die Krankenkassen und die Universitäts­medizin Greifswald als Träger des Krankenhauses Wolgast. Die Universitätsmedizin hatte seiner­zeit den Antrag auf Schließung gestellt, der dann vom Sozialministerium genehmigt wur­de. Im Gegenzug wurde in der Ameos-Klinik Anklam eine Kinderstation eröffnet. In Wol­gast baut das Krankenhaus nun den geriatrischen Bereich aus. Dahlemann sagte, die Gespräche mit der Initiative würden ergebnisoffen geführt.

Die Stationen für Kinder und Frauen waren vor knapp einem Jahr geschlossen worden. Die Bürgerinitiative hatte nach der Schließung der Stationen knapp 20.000 Unterschrif­ten für eine Volksinitiative gesammelt, war aber im Landtag an der damaligen SPD/CDU-Mehrheit gescheitert. In der Region Wolgast hatten bei der Landtagswahl im September rund ein Drittel der Wähler die AfD gewählt. Begründet wurde dieses Ergebnis unter an­de­rem in der Schließung der Kinderstation.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung