Mecklenburg-Vorpommern: Linke will sich für Kinderstation Wolgast einsetzen
Schwerin/Wolgast – Im Dauerstreit um die Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast will die oppositionelle Linke die Landesregierung zwingen, Farbe zu bekennen. Für die Sitzung des Landtags im Dezember kündigte Fraktionschefin Simone Oldenburg heute einen Antrag an, der die Wiedereinrichtung der Abteilungen für Geburtsmedizin sowie für Kinderheilkunde zum Ziel habe.
„Meine Fraktion setzt sich seit Langem für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige wohnortnahe medizinische Versorgung ein. Dies muss gerade auch für die Region Vorpommern gelten“, betonte Oldenburg. In Wolgast waren vor knapp einem Jahr die beiden Stationen geschlossen worden.
Aussagen aus dem Regierungslager von SPD und CDU hatten Hoffnungen geschürt, dass zumindest die Schließung der Kinderstation korrigiert werden könnte. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hatte mit Verweis auf die vielen Usedom-Urlauber erklärt, dass man unter Umständen bereit sei, dem Krankenhaus Wolgast entgegenzukommen.
Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann sagte, Politik müsse bereit sein, eigene Entscheidungen zu überdenken. Der SPD-Politiker wollte heute zu einem „ergebnisoffenen“ Gespräch mit Vertretern der regionalen Bürgerinitiative zum Erhalt der Stationen zusammenkommen, die zwar 20.000 Unterstützer gewonnen, im Landtag Anfang des Jahres aber keine Mehrheit für ihre Forderung gefunden hatte.
Diese Volksinitiative habe deutlich gemacht, „wie sehr den Menschen die dezentrale Geburtshilfe und die Kinderabteilung am Herzen liegen“, erklärte Oldenburg. Für eine bestmögliche medizinische Versorgung in der Region sei die Landesregierung aufgefordert, ihre Entscheidung zu revidieren und sich für die schnellstmögliche Wiedereinrichtung der Fachabteilungen einzusetzen.
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