Kliniken behandelten weniger Notfallpatienten ambulant

Berlin – In den Krankenhäusern in Deutschland sind 2017 weniger Notfallpatienten ambulant behandelt worden als 2016. Es habe einen Rückgang von rund 142.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr gegeben, teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) heute anhand von vertragsärztlichen Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) mit. Das ist ein Minus von 1,3 Prozent.
Die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten zeigen dem Zi zufolge auch, dass die durch niedergelassene Haus- und Fachärzte behandelten ambulanten Notfälle seit 2015 kontinuierlich gestiegen sind: von 8,96 Millionen Fälle (2015) auf 9,08 Millionen Fälle (2017). Das entspricht einem Zuwachs von 1,3 Prozent.
„Die Anzeichen für eine Trendwende hin zur ambulanten Notfallversorgung verdichten sich“, sagte Zi-Geschäftsführer Dominik von Stillfried. Es scheine, dass die Reformbemühungen der KVen, die oftmals in enger Kooperation mit Krankenhäusern erfolgten, erste Früchte tragen würden.
Viele KVen haben in Kooperation mit Kliniken Bereitschaftsdienstpraxen an Krankenhäusern etabliert. Eine Triage entscheidet, ob ankommende Patienten ein Fall für die Notfallversorgung im Krankenhaus sind – oder in der Praxis der KV versorgt werden können.
Ungebrochen ist dem Zi zufolge allerdings der Trend bei den stationären Aufnahmen aus den Notaufnahmen. Die entsprechenden Fallzahlen steigen seit 2013 konstant an, von 7,80 Millionen 2013 auf 8,65 Millionen Behandlungsfälle im Jahr 2017. Dies entspricht einem Zuwachs von 10,9 Prozent – in nur vier Jahren, so das Zi.
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