Ärzteschaft

Triage an Uniklinik Mainz: Zwei Drittel können wieder nach Hause

  • Freitag, 26. Juli 2019
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Mainz – Rund 1.200 Menschen haben in den ersten vier Monaten die neue Allgemein­me­dizinische Praxis am Campus (APC) in der Universitätsklinik Mainz aufgesucht. Mehr als zwei Drittel von ihnen konnten nach der Behandlung in der APC wieder nach Hause ge­schickt werden, sagte der Leiter der Notaufnahme, Andreas Fischbach. Das auf vier Jahre angelegte Modellprojekt wird von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) betrieben.

Im Vergleich mit einer Hausarztpraxis seien allerdings auch mehr Menschen ins Kranken­haus eingewiesen worden. Als Grund nannte Fischbach die „höhere Schwere der Erkran­kung“. Das Konzept funktioniere und sei bislang ein Erfolg. Der Austausch zwischen den Ärzten der APC und der Notaufnahme sei ein wesentlicher Schlüssel. KV-Sprecher Rainer Sauerwein sagte ebenfalls, die Kooperation funktioniere einwandfrei.

Ziel der APC ist es, die Notaufnahme von Patienten mit harmlosen Krankheiten zu entlas­ten. Die Mainzer Universitätsklinik hatte 2018 mehr als 16.000 Patienten gezählt, rund 4.000 mehr als 2012. Die APC soll schnell klären, wo und wie ein Patient am besten be­handelt wird. So sollen auch Wartezeiten kürzer werden. Zur Befragung der Patienten und der Einschätzung der Dringlichkeit ihrer Behandlung wird eine in der Schweiz schon fachlich getestete Software (Smed) genutzt.

„Das ist ein Modellprojekt, das nicht ohne weiteres überall hochgezogen werden kann“, sagte Sauerwein. Dies sei rechtlich nicht möglich und zudem müsse die APC Verluste machen. „Wir sammeln auch Erfahrungen mit dem Ersteinschätzungsmodul.“ Dieses wer­de mit der Terminservicestelle gekoppelt, die von 2020 an, das ganze Jahr über betrieben werden müsse und dann auch unter der Nummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 erreichbar sei.

dpa

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