Knapp 1,6 Milliarden Euro für Coronaforschung

Berlin – Das Bundesforschungsministerium (BMBF) investiert in den Jahren 2020 und 2021 nach eigenen Angaben fast 1,6 Milliarden Euro in die Forschung zu COVID-19. Davon gehen rund 627 Millionen Euro an die Impfstoffhersteller Biontech in Mainz und Curevac in Tübingen.
Im vergangenen Jahr gab der Bund fast 2,9 Milliarden Euro für die Bereiche Gesundheitsforschung und -wirtschaft aus, davon 2,6 Milliarden Euro über das Forschungsministerium. Das Geld für die Coronaforschung stellt der Bund einem Ministeriumssprecher zufolge zusätzlich zu diesen laufenden Ausgaben zur Verfügung.
Zu den Hauptakteuren der institutionellen Coronaforschung zählen demnach das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Das HZI, in dem zurzeit 33 Gruppen an der Erforschung von COVID-19 arbeiten, erhielt demnach gut 32 Millionen Euro.
Im DZIF befassten und befassen sich seit Beginn der Pandemie 17 Projekte mit SARS-CoV-2, wofür das DZIF 5,8 Millionen Euro bereitstellte. In zehn weiteren Projekten arbeitet das DZIF seit einigen Jahren an der Coronaforschung. Zwischen 2016 und 2025 stehen hierfür knapp 27,5 Millionen Euro zur Verfügung.
In den vergangenen zehn Jahren hat das Ministerium sein Budget für die Gesundheitsforschung – zu dem die Biotechnologie zählt – stetig erhöht. Flossen 2010 noch knapp 1,9 Milliarden Euro in diesen Bereich, waren es 2019 fast 2,5 Milliarden Euro.
Auch der Biotechverband Bio Deutschland verzeichnet steigende Zahlen: 2020 warb die Branche drei Milliarden Euro Eigenkapital ein. Auch hier ging der Großteil – etwa die Hälfte – an Biontech und Curevac.
Die Branche setzt auf einen positiven Effekt aus der Coronakrise, insbesondere bei Finanzierungen. Corona habe deutlich gemacht, wie konkret jeder einzelne auf Medizinforschung angewiesen sei, sagte die Geschäftsführerin von Bio Deutschland, Viola Bronsema. Die Branche fordert von der Politik mehr steuerliche Anreize für private Investitionen in Biotechunternehmen.
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