Vermischtes

Knapp zehn Prozent der Bevölkerung konsumierten 2021 illegale Drogen

  • Dienstag, 31. Januar 2023
/nokturnal, stock.adobe.com
/nokturnal, stock.adobe.com

Berlin – Knapp zehn Prozent der deutschen Bevölkerung (9,6 Prozent) haben 2021 mindestens eine illegale Droge innerhalb eines Jahres konsumiert. Bei Männern lag dieser Wert bei 11,6 Prozent, bei Frauen etwas nie­driger (7,6 Prozent). Darüber informiert ein neues Onlineportal mit Daten rund um legale und illegale Drogen.

Am häufigsten konsumiert wurde dabei Cannabis (insgesamt 8,8 Prozent). Auch hier lag der Konsum von Männern (10,7 Prozent) höher als der von Frauen (6,8 Prozent). An zweiter Stelle lag bei den Männern der Konsum von Kokain (2,1 Prozent), bei Frauen waren es Amphetamine (1,3 Prozent).

Mit Blick auf die Altersgruppen zeigt sich, dass junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) am meisten Cannabis ver­brauchen. Hier liegt der bundesweite Anteil bei 22,8 Prozent. Bei den 25- bis 39-Jährigen sind es 12,3 Prozent und bei den 40- bis 59-Jährigen 4,6 Prozent, die innerhalb eines Jahres mindestens einmal Cannabis konsu­miert haben.

Die Daten stammen aus dem epidemiologischen Suchtsurvey 2021, erklärte Heiko Bergmann, wissenschaftli­cher Mitarbeiter am Institut für Therapieforschung München (IFT), auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes.

Die Onlineplattformen werden vom IFT betreut und sukzessive weiterentwickelt. Aktuell sind eine Übersichts­seite für den Konsum illegaler Drogen sowie zum Cannabis-Konsum in Deutschland online.

Weiter informiert das Portal darüber, dass es 2021 knapp 118.000 ambulante Beratungen und Behandlungen wegen Probleme mit illegalen Substanzen gab. Außerdem waren 1.826 Todesfälle aufgrund von illegalen Drogen zu verzeichnen. Dies sei der höchste verzeichnete Stand seit 20 Jahren.

Die Webseite hatte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), vergan­gene Woche angekündigt. Es soll den jährlichen Bericht des Drogenbeauftragten ersetzen.

„Mit dem Portal stehen in Zukunft allen die wichtigsten aktuellen Informationen und Zahlen zur Verfügung – unabhängig, übersichtlich und professionell aufbereitet. Denn zu einem wirklichen Paradigmenwechsel gehört eben auch ein transparenter Umgang mit dem Wissen, auf das wir uns stützen“, sagte Blienert.

„Es gibt bereits Onlinenagebote für Suchtprävention und -beratung. Aber einen zentralen Überblick über ver­trauenswürdige Datenquellen zum Thema Drogen und Sucht gibt es noch nicht“, sagte Esther Neumeier vom IFT, Leiterin der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD).

„Das in Deutschland vorhandene Wissen zum Thema Substanzkonsum soll gebündelt werden und allen zur Verfügung stehen“, sagte sie weiter. Wer die Seite nutze, könne sicher sein, dass qualitativ hochwertige Infor­mationen abgebildet würden.

Ziel sei, innerhalb der nächsten zwei Jahre sämtliche relevanten Zahlen aus dem Sucht- und Drogenbereich aus Deutschland zentral und gebündelt verfügbar zu machen, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Das Portal soll zu den Themen Verbreitung des Substanzgebrauchs, problematischer Konsum, sozialen und gesundheitlichen Folgen, Schwarzmarkt und legalem Markt, Prävention, Behandlungsnachfrage und Scha­densminderung wissenschaftliche Informationen liefern.

Der Schwerpunkt des Portals liegt auf der interaktiven, grafischen Darstellung von Zahlen. Zahlen etwa zum Konsum von Cannabis in Deutschland können nach Geschlecht, Altersgruppen oder Bundesländern grafisch dargestellt werden.

cmk

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung