Kosten für Beihilfe in Thüringen steigen

Erfurt – Die medizinische Behandlung von Beamten wird für das Land Thüringen immer teurer. Die Kosten für Zuschüsse zur Arzt- und Krankenhausbehandlung (Beihilfe) beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 97,6 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Finanzministeriums sagte.
In diesem Jahr sind im Landeshaushalt dafür rund 100 Millionen Euro reserviert, für 2020 rechnet das Ministerium mit mehr als 120 Millionen Euro. Rund 30.000 Beamte sind im Landesdienst beschäftigt, darunter Polizisten, Lehrer und Mitarbeiter von Behörden.
Bislang sind sie in der Regel privat versichert. Im Krankheitsfall erstattet ihnen das Land einen Teil der Behandlungskosten. Auch minderjährige Kinder von Beamten und Ruheständler haben Anspruch auf die Beihilfe. 2018 gingen rund 134.500 Anträge auf Kostenbeteiligung bei medizinischen Leistungen beim Land ein.
Bei den Ausgaben schlage etwa die Wiederaufnahme der Verbeamtungen von Lehrern seit 2017 zu Buche, erläuterte der Ministeriumssprecher. Auch der höhere Altersdurchschnitt von Beamten und die steigende Zahl Ruheständler, die ärztliche Behandlungen in Anspruch nehmen, spiele eine Rolle. Zudem wirke sich die allgemeine Kostenentwicklung im Gesundheitswesen auf die Beihilfeausgaben aus. Zum Vergleich: 2006 kam das Land noch mit weniger als 50 Millionen Euro für die Beihilfe aus.
Nach Plänen der Landesregierung will sich das Land vom kommenden Jahr an auch an den Krankenversicherungskosten von Beamten, die Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung sind, beteiligen. Das Angebot soll für neu eingestellte Beamte und jene wenigen Beamten gelten, die bereits jetzt gesetzlich krankenversichert sind. Das Thema beschäftigt den Landtag in dieser Woche.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: