Krankenhäuser warnen vor systemischen Problemen

Berlin – Deutschlands Krankenhäuser schlagen angesichts zunehmender Überlastung und personeller Engpässe Alarm. „Wir haben ernst zu nehmende systemische Probleme in unserem Krankenhauswesen“, warnte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, in der Welt am Sonntag.
Baum nennt drei Entwicklungen, die ihm besonders Sorgen machen: Ein Drittel der Krankenhäuser schreibe rote Zahlen. Die Behandlung von neun Millionen Notfallpatienten im Jahr sei nicht kostendeckend, sondern es entstehe ein Minus von einer Milliarde Euro. Und statt der erforderlichen sechs würden jährlich nur drei Milliarden Euro an Investitionen für die Kliniken bereitgestellt.
Auch Kai Hankeln, Chef des zweitgrößten privaten Krankenhauskonzerns Asklepios, sorgt sich um den Zustand des deutschen Krankenhauswesens. „Unser Gesundheitssystem und mit ihm der Krankenhaussektor sind längst selbst zum Patienten geworden, dem mit homöopathischen Therapiedosierungen nicht mehr geholfen werden kann“, sagte er der Zeitung.
Zwar ist zu Jahresbeginn ein Gesetz in Kraft getreten, das die Versorgung der Kliniken mit Pflegekräften verbessern soll. Angesichts des Mangels an qualifiziertem medizinischen Personal bleiben allerdings weiterhin viele Stellen offen: Insgesamt 15.000 Stellen sind nach Schätzungen der DKG derzeit im gesamten Krankenhaussektor unbesetzt.
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