Ausland

Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen im Jemen bei Luftangriff teilweise zerstört

  • Donnerstag, 7. November 2019
/Ärzte ohne Grenzen
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Sanaa – Ein von Ärzte ohne Grenzen geführtes Krankenhaus in Mokka im Südwesten des Jemen ist gestern durch einen Luftangriff auf ein benachbartes Militärlager teilweise zer­stört worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich rund 30 Patienten sowie 35 Mitar­beiter im Kran­ken­haus befunden, teilte Ärzte ohne Grenzen heute mit.

Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Die meisten Patienten hätten sich selbst in Sicherheit bringen können, einige Patienten in kritischem Zustand, darunter zwei Neu­geborene, seien von Ärzte ohne Grenzen in ein anderes Krankenhaus in Mokka überführt worden. Ärzte ohne Grenzen habe alle medizinischen Aktivitäten in der Klinik eingestellt, hieß es weiter.

Es sei „reines Glück“ gewesen, dass bei diesem Angriff keine Patienten oder Mitarbeiter verletzt worden seien, sagte Caroline Seguin, Landeskoordinatorin von Ärzte ohne Gren­zen im Jemen. „Da das Krankenhaus nun außer Betrieb ist, sind die Menschen in dieser Region ohne dringend benötigte lebensrettende Hilfe.“

Das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen wurde durch die Explosionen und das Feuer nach dem Luftangriff auf das Nachbargelände, auf dem sich auch ein Militärlager befin­det, schwer beschädigt. Die Apotheke brannte aus, die Bürogebäude wurden zerstört.

Die Beschädigungen einiger technischer Gebäude, darunter jenes für den Stromgenerator, müssten noch untersucht werden. Die Fenster der Krankenstationen wurden durch die Wucht der Explosionen zerstört.

Angesichts des Risikos durch nicht explodierte Spreng­kör­per auf dem Gelände sei eine Minenräumung erforderlich, bevor der Betrieb wieder auf­genommen werden könne, er­klärte die Hilfsorganisation. Ärzte ohne Grenzen hat einen Teil des medizinischen Teams nach Aden gebracht.

Die Hilfsorganisation appellierte heute erneut an alle Konfliktparteien, medizinische Einrichtungen zu verschonen. Der Standort des Krankenhauses sei allen kriegführenden Parteien und den Behörden seit der Eröffnung des Krankenhauses im Jahr 2018 bekannt gewesen.

may/EB

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