Politik

Krankenhaus­gesellschaft will Rettungsschirm für Bettenfreihaltung

  • Mittwoch, 4. November 2020
/picture alliance, imageBROKER, Werner Bachmeier
/picture alliance, imageBROKER, Werner Bachmeier

Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat vom Bund einen erneuten Rettungsschirm gefordert, um freie Betten für Coronapatienten sicherstellen zu können. „Der Rettungsschirm sollte dringend wieder aufgespannt werden“, sagte Präsident Gerald Gaß heute der Passauer Neuen Presse.

Mit finanziellen Hilfen, wie es sie bereits im Frühjahr gab, könnten die Kliniken Personal umschichten und wären in der Lage, alle Intensivbetten zu versorgen.

„Wenn wir unsere Intensivkapazitäten voll auslasten müssen, weil die Not so groß ist, werden wir die Regelversorgung für Nicht-Coronapatienten wieder deutlich zurückführen müssen, wie wir es im Frühjahr bereits gemacht haben“, sagte Gaß.

Die Zahl der Intensivpatienten sei zuletzt sprunghaft angestiegen. „Wir werden den bis­he­rigen Höchststand von 2.800 noch in dieser Woche erreichen. Noch im November wer­den wir die Verdopplung dieser Zahl erleben“, sagte Gaß.

Die Notwendigkeit zusätzlicher Notkrankenhäuser sehe er aber nicht. „Die Infrastruktur wird ausreichen, aber wir müssen den Regelbetrieb einschränken, um das Personal für die Behandlung von COVID-Patienten einsetzen zu können.“

Die SPD dringt im Kampf gegen die zweite Coronawelle auf einen sicheren Schutz der Mitarbeiter im Gesundheitswesen. „Wir müssen verhindern, dass das Gesundheitssystem dadurch zusammenbricht, dass das Personal der Gesundheitsämter, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser ausfällt“, sagte Fraktionsvize Bärbel Bas heute. Mit steigenden Infektionszahlen erhöhten sich die Gefahren, dass dortige Mitarbeiter erkrankten. Notfallkonzepte müssten daher einen Schwerpunkt auf den Schutz des Personals legen.

Nötig sei auch eine schnelle Unterstützung für besonders belastete Krankenhäuser, sagte Bas. Dabei sei eine reine „Bettenpauschale“ für frei gehaltene Intensivkapazitäten ungeeignet. Gebraucht würden vielmehr differenzierte und zielgenaue Prämien, mit denen etwa auch Universitätskliniken auskommen könnten.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung