Krankenhausverband wünscht sich Investitionsschub für Digitalisierung

Berlin – Die katholischen Krankenhäuser in Deutschland haben Bund und Ländern zu einem Investitionsprogramm für die Digitalisierung im Krankenhaus aufgerufen.
In führenden Wirtschaftsbranchen wie der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau seien Investitionen in Höhe von bis zu zehn Prozent jährlich für die Digitalisierung üblich, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd), Ingo Morell, gestern in Berlin. Deutsche Krankenhäuser schafften allenfalls, rund zwei Prozent ihres Gesamtbudgets für digitale Lösungen zu verwenden.
Morell äußerte sich bei einer Anhörung zum Digitale-Versorgungs-Gesetz des Bundesgesundheitsministeriums. In seiner jetzigen Form werde der Gesetzentwurf nicht die Verbesserungen für Patienten bringen, die möglich wären, sagte er.
Fehlende Investitionen in digitale Anwendungen gefährdeten die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser. Über ihre Betriebskosten könnten die Kliniken digitale Innovationen nicht stemmen. Die Einnahmen aus Fallpauschalen müssten aus Sicht des kkvd auch weiterhin direkt der Patientenversorgung zugutekommen.
Eine bessere Versorgung der Patienten und verbesserte Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden durch Digitalisierung könnten nur durch ein Sonderprogramm von Bund und Ländern als Anschubfinanzierung gelingen, so Morell. Dabei müsse insbesondere die Versorgung älterer Patienten und der Bevölkerung im ländlichen Raum im Blick bleiben.
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