Krankheitswellen treiben Umsatz mit OTC an

Berlin – Angesichts von Krankheitswellen ist der Markt für rezeptfreie Arzneimittel in Deutschland kräftig gewachsen. Das zeigen heute veröffentlichte Daten des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI).
In Apotheken und dem Versandhandel wuchs der Umsatz mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation (Over the Counter, OTC) im vergangenen Jahr demnach um knapp zehn Prozent auf etwa 10,5 Milliarden Euro. Der Absatz kletterte demnach um zwölf Prozent auf knapp eine Milliarde Packungen.
Zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronapandemie habe sich der OTC-Markt wieder erholt, erklärte der BPI. Dazu zählen rezeptfreie Arzneien, aber auch Nahrungsergänzungs- und Desinfektionsmittel.
Absatz- und Umsatzzuwächse hätten ihren Höhepunkt im vierten Quartal 2022 erreicht, erklärte BPI-Hauptgeschäftsführer Kai Joachimsen. „Infektionswellen im Jahr, insbesondere die Grippewelle im Dezember, führten zu einem ungewöhnlich hohen Bedarf an OTC-Arzneimitteln.“ Stärkster Treiber seien Erkältungsmittel gewesen.
In der Pandemie hatten Coronamaßnahmen Erkältungen und Grippeerkrankungen stark eingedämmt. Im vergangenen Jahr hatte sich die Lage dann komplett gedreht. Krankenkassen registrierten einen außergewöhnlich hohen Krankenstand, das Robert-Koch-Institut (RKI) beobachtete in den Herbst- und beginnenden Wintermonaten 2022 ungewöhnlich viele akute Atemwegserkrankungen.
Pharmaunternehmen profitierten von einem starken Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln. Die Nachfrage gerade nach Erkältungsmitteln zog dabei kräftig an.
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