Vermischtes

Krebs: Biontech-Gründer baut Abteilung für Immuntherapie auf

  • Dienstag, 15. März 2022
Ugur Sahin und Özlem Türeci, Gründerpaar des Biotechnologieunternehmens Biontech./picture alliance, Arne Dedert
Ugur Sahin und Özlem Türeci, Gründerpaar des Biotechnologieunternehmens Biontech./picture alliance, Arne Dedert

Mainz/Heidelberg – Biontech-Gründer Ugur Sahin baut am Helmholtz-Institut „HI-TRON“ in Mainz eine wissenschaftliche Abteilung für mRNA-basierte Krebs-Immuntherapie auf.

Mit Botenmolekülen (mRNA) bringe man den Körper dazu, selbst Tumorproteine zu produzieren, die das Immunsystem dazu anregen sollen, den Krebs zu bekämpfen, teilte das Deutsche Krebsforschungszent­rum in Heidelberg (DKFZ) heute mit.

Der große Vorteil dieses Ansatzes sei es, dass er vergleichsweise einfach und schnell die Herstellung hochgradig individualisierter Tumorimpfstoffe ermögliche. Biontech verwendet die mRNA-Technik auch bei seinem Coronavakzin.

Im „HI-TRON“ arbeiten DKFZ, die Unimedizin Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität der Landes­hauptstadt zusammen. Ziel sei die Entwicklung wirksamer Immuntherapien und die Identifi­zierung neuer Biomarker für die Behandlung von Tumorerkrankungen, um so die personalisierte Krebstherapie weiter voranzubringen, erklärte das DKFZ. Die Zusammenarbeit mit Sahin habe im Februar begonnen.

Anfang Dezember war bereits mitgeteilt worden, dass Sahins Frau Özlem Türeci am „HI-TRON“ eine Professur übernimmt, die sich vor allem der Entwicklung personalisierter Krebstherapien widmet. Die Wissenschaftlerin gehört ebenfalls zu den Gründern von Biontech und ist medizinischer Vorstand des Unternehmens.

Das „HI-TRON“ sitzt in einem Gebäude an der Mainzer Unimedizin, soll aber in einigen Jahren in einen eigenen Labor-Neubau ziehen. Zunächst hatte es eine Anschubfinanzierung vom Land Rheinland-Pfalz, der Unimedizin und der Uni erhalten. Seit vergangenem Jahr wird das Institut zu 90 Prozent vom Bund finanziert, der Rest kommt vom Land.

Die Abkürzung „HI-TRON“ steht für Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie Mainz. Das DKFZ ist nach eigenen Angaben mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland.

dpa

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