Krebs ist Angstdiagnose Nummer eins der Deutschen

Köln – 72 Prozent der volljährigen Deutschen hat große Angst davor, an Krebs zu erkranken. Die Furcht vor dieser Diagnose ist damit etwas stärker ausgeprägt als die vor Schlaganfällen (70 Prozent), Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer (67 Prozent) und Querschnittslähmungen als Folge eines Unfalls (52 Prozent).
Das berichtet der Diagnosetest-Anbieter Genomic Health Deutschland auf der Basis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage durch das Marktforschungsinstitut Toluna. Acht Prozent der 1.000 Befragten waren bereits selbst an Krebs erkrankt, 74 Prozent hatten eine Krebserkrankung schon bei Angehörigen, Freunden oder Kollegen miterlebt.
„Das kollektive Bild einer Krebserkrankung wird auch durch eine der Behandlungsmethoden geprägt“, heißt es in der Auswertung der Befragung. Neben der operativen Entfernung und der Strahlentherapie sei dies vor allem die Chemotherapie. Unter den Befragten, die bereits selbst mit einer Krebserkrankung zu kämpfen hatten, wurde in einem von zwei Fällen eine Chemotherapie vorgenommen.
Diejenigen, in deren Umfeld jemand an Krebs erkrankt ist, geben an, dass in 76 Prozent der Fälle eine Chemotherapie durchgeführt wurde. Die häufigste Auswirkung der Behandlung: Die Therapie bestimmt das Alltagsleben der Patienten, am zweithäufigsten wird zeitweise Arbeitsunfähigkeit genannt. Letzteres ist unter den mit einer Chemotherapie behandelten Patienten sogar die am häufigsten genannte Auswirkung.
Lang anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und Depressionen geben die Betroffenen als belastendste Nebenwirkung der Behandlung an. An vierter Stelle folgt mit 43 Prozent der in der Öffentlichkeit besonders mit Krebsbehandlungen assoziierte Haarausfall. Menschen, die bisher noch keine eigenen Erfahrungen mit einer Chemotherapie gemacht haben, fürchten sich vor allem vor Organschäden (68 Prozent).
Etwa sechs von zehn Deutschen haben sich laut Umfrage schon einmal grundsätzlich über die Chemotherapie informiert. Die am häufigsten genutzten Quellen sind Betroffene aus dem persönlichen Umfeld und das Internet. Für Chemotherapie-Patienten sind allerdings Ärzte die vorrangige Quelle für Informationen zu der Behandlung.
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