Ärzteschaft

KV Berlin weiht neue Gedenkstätte für jüdische Ärzte ein

  • Mittwoch, 9. November 2022
Bei der Einweihung der neuen Gedenkstätte: der frühere KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Richter-Reichhelm mit dem derzeitigen KV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Burkhard Ruppert./KV Berlin
Bei der Einweihung der neuen Gedenkstätte: der frühere KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Richter-Reichhelm mit dem derzeitigen KV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Burkhard Ruppert./KV Berlin

Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat eine neue Gedenkstätte für jüdische Ärzte einge­weiht. Die 2008 eingerichtete Gedenkstätte wurde in den vergangenen Monaten neu kon­zipiert.

Sie erinnert an Ärztinnen und Ärzte, die im Nationalsozialismus (NS) verfolgt, entrechtet, ins Exil getrieben oder getötet wurden und schließt jetzt eine Installation ein, die die Opfer der NS-Zeit mit ihrem Namen wür­digt.

Von den Anfang der 1930er-Jahre rund 3.600 Berliner Vertragsärzten waren der KV zufolge 2.063 jüdischer Herkunft. Ihre Tätigkeit wurde schrittweise eingeschränkt, bis ihnen 1938 die Approbation entzogen und damit ein Berufsverbot erteilt wurde.

„Viele von ihnen haben unendliches Leid erfahren und mussten ihr Leben lassen. Dieses dunkle Kapitel der Ärzteschaft, in das auch die Vorgängerorganisation der KV Berlin involviert war, darf niemals in Vergessenheit geraten“, mahnte Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der KV Berlin, heute.

Der Einrichtung der Gedenkstätte vorangegangen ist ein Forschungsprojekt, das 2005 vom Verband jüdischer Ärzte und Psychologen initiiert wurde. Gemeinsam mit dem Verband hatte die KV Berlin begonnen, ihre Rolle im Nationalsozialismus aufzuarbeiten.

Die umgestaltete Gedenkstätte im Foyer der KV Berlin in Berlin-Charlottenburg steht der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen.

hil

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