KV Brandenburg: Elektronische Patientenakte könnte Praxen ans Limit bringen

Potsdam – Vor erheblichen Herausforderungen für die Praxen, wenn ab Januar 2025 die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten eingeführt wird, warnt die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB).
„Die neuen ePA-Funktionen bedeuten einen großen personellen Aufwand für die Praxen, insbesondere zu Beginn“, betonte Holger Rostek, Vorstand der KVBB. Man habe bereits bei der Einführung der elektronischen Krankschreibung und des eRezeptes gesehen, dass die technische Umsetzung „oft qualitativ unzureichend war und zu erheblichen Problemen“ geführt hat.
Rostek wies zudem darauf hin, dass die vollständige Kostenerstattung für den Aufwand der Praxen zur Einführung der ePA für alle noch unklar ist. Es sei derzeit nicht geklärt, welche Preise die Hersteller von Praxisverwaltungssystemen (PVS) für die neuen Funktionen und die Installation der Updates verlangen werden. Eine ausreichende Refinanzierung durch die Krankenkassen, die insbesondere auch den personellen Aufwand berücksichtigt, sei noch nicht sichergestellt.
Die flächendeckende Einführung der ePA könne nur erfolgen, wenn die benötigte Software stabil und praxistauglich funktioniere. „Der Januar 2025 ist ein Startschuss, keine Deadline. Die Regelungen müssen flexibel sein und die Finanzierung der Aufwände gesichert werden", so Rostek.
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