KV-Chef Dastych kritisiert Stoßrichtung der Diskussion um Ambulantisierung

Berlin – Kritik an den Krankenhausträgern im Zusammenhang mit der geplanten Ambulantisierung von bisher stationär erbrachten Leistungen übte Frank Dastych, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen.
Von dieser Seite würden „Jägerzäune“ aufgebaut, sagte Dastych gestern im Rahmen einer vom Bundesverband der Betreiber medizinischer Versorgungszentren (BBMV) organisierten Veranstaltung. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und die hier vorhandenen leistungsfähigen Strukturen würden fast vollständig negiert.
Der KV-Vorsitzende warf den Krankenhausträgern vor, die eigene Standorterhaltung in den Fokus zu setzen. Er forderte ein „klares Signal“ der Politik, dass der Leistungsbereich ambulantisierter medizinischer Leistungen eben nicht nur an die Krankenhäuser gehe. Dies sei nicht zuletzt auch ein Faktor bezüglich der angestrebten Kostendämpfung im Gesundheitswesen.
Ähnlich argumentierte Sibylle Stauch-Eckmann, Vorsitzende des BBMV. Die schon etablierten ambulanten Strukturen könnten medizinischen Leistungen preisweiter anbieten als Krankenhäuser. Schon allein deshalb sollte beim Diskussionsprozess um eine verstärkte Ambulantisierung stärker aus den ambulanten Strukturen heraus gedacht werden.
Armin Grau (Grüne), Berichterstatter für ambulante Versorgung seiner Bundestagsfraktion, betonte, die Ampelkoalition wolle die Idee von Hybrid-DRGs für ambulante Leistungen vorantreiben. Dann könnten Akteure des stationären Sektors und aus dem niedergelassenen Bereich unter gleichen Bedingungen Leistungen erbringen.
Hierzu werde man „nicht morgen, aber übermorgen“ eine gute Lösung vorlegen, so Grau. Aus seiner Sicht solle es dann einen Wettbewerb um Qualität im Sinne des Patienten geben.
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