Ärzteschaft

KV Hessen: Gesundheitswesen konsequent digitalisieren und ambulantisieren

  • Montag, 27. Oktober 2025
/dlyastokiv, stock.adobe.com
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Frankfurt am Main – Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen ermahnt die Politik zu entschiedenen Reformen im Gesundheitswesen.

„Die Antwort auf die Struktur- und Finanzierungsfragen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist klar: digital vor ambulant vor stationär“, heißt es in einer Resolution der Vertreterversammlung vom vergangenen Wochenende.

Medizinischer Fortschritt und Demografie würden den Kostendruck in der gesetzlichen Krankenversicherung „dramatisch verschärfen“, warnen die Delegierten. Deutschland leiste sich rund 1.000 unnötige Kliniken.

„Diese können ohne Qualitätsverlust geschlossen oder sektorenübergreifend ersetzt werden. Ein ‚Weiter so!‘ ist weder trag- noch länger finanzierbar“, so die Resolution. Die Delegierten sprechen darin von „archaischen Krankenhausstrukturen“, die eine moderne und qualitativ hochwertige Versorgung gefährdeten.

„Europäische Staaten mit solchen Versorgungsstrukturen und einer in der Regel bei weitem nicht so gut aufgestellten ambulanten Versorgung kommen mit weniger als 30 Betten pro 100.000 Einwohner sehr gut aus. In Deutschland sind es im Schnitt dagegen fast 60 Betten und in der Spitze, in Bremen, sogar fast 80“, so die Vertreterversammlung.

Sie fordert „eine bundeseinheitliche Krankenhausbedarfsplanung mit Verhältniszahlen, die sich an europäischen Standards orientieren“. Dabei seien auch die Rettungsdienststrukturen mit zu berücksichtigen.

Nur da, wo eine stationäre Behandlung erforderlich sei, dürfe künftig stationär behandelt werden. „Krankenhausplanung muss sich auch an Wirtschaftlichkeit, Angemessenheit, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit orientieren und nicht am Bedürfnis von Wiederwahl oder Gewinnoptimierung“, schreiben die Delegierten.

hil

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