KV Niedersachsen schlägt erneut Gebühr für Notaufnahme vor

Hannover – Um überflüssige Besuche in der Notaufnahme von Krankenhäusern zu verhindern, hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen erneut die Einführung einer Gebühr vorgeschlagen.
„Ich kann mir 50 Euro pro Patient vorstellen“, sagte KV-Chef Mark Barjenbruch der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. „Wenn 90 Prozent der Patienten in der Notaufnahme keine Notfälle sind, muss das eine Option sein.“ Die Notfallambulanzen seien dazu da, schwer kranken Menschen zu helfen – deshalb sei eine Priorisierung unabdingbar, erklärte Barjenbruch.
Seinen Worten zufolge forderte die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung bereits 2016 eine Kostenbeteiligung. „Dieses Geld kann in einen Fonds fließen, um andere Projekte im Gesundheitswesen zu fördern.“
Um Patientenströme besser zu leiten, sei es das Anliegen, die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, sagte der Vorstandschef und gab zu bedenken: „Ich zweifele jedoch daran, dass Aufklärung allein das Problem lösen kann.“
Die Praxisgebühr sollte helfen, Hausärzte zur ersten Anlaufstation zu machen und Besuche bei teuren Spezialisten zu verringern. Die Rede war vom „Lotsen im Gesundheitswesen“. Die Gebühr war allerdings sehr unbeliebt und wurde 2013 wieder abgeschafft.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: