KV Niedersachsen will Nothilfeprogramm für ambulanten Sektor

Hannover – Nach dem Votum der Länder für ein Krankenhaus-Nothilfeprogramm fordert die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) Hilfen auch für Praxen.
„Es ist erfreulich, dass die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die dringende Notwendigkeit erkannt haben, die Krankenhäuser zu unterstützen“, sagte der stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende Thorsten Schmidt.
Allerdings sei es bedauerlich, dass der ambulante Sektor bei dieser Entscheidung völlig außer Acht gelassen worden sei. Aufgrund eines unzureichenden Honorarabschlusses von lediglich 3,85 Prozent für das Jahr 2024 bei steigenden Betriebs- und Personalkosten stünden die Praxen unter immensem Druck, betonte er.
„Es ist an der Zeit, dass die Politik ihre einseitige Fixierung auf die Krankenhauslandschaft aufgibt. Unsere Praxen versorgen 90 Prozent des Patientenaufkommens in Deutschland. Dabei drohen ihnen mittlerweile finanzielle Verluste“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch.
Die KV appelliert an die politischen Entscheidungsträger, die Benachteiligung der niedergelassenen Ärzte gegenüber dem Krankenhaussektor zu überdenken und das ambulante Gesundheitswesens zu unterstützen.
Wichtig sei, eine ausgewogene Unterstützung für beide Sektoren sicherzustellen. „Die Praxen sind unter Druck. Dabei sind und bleiben sie das Rückgrat der medizinischen Versorgung in Deutschland“, hieß es aus der KV.
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