Ärzteschaft

KV Nordrhein: Patientensteuerung und Kooperation vorantreiben

  • Montag, 10. Juni 2024
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Düsseldorf – In gezielter Patientensteuerung und intensivierter Kooperation der Gesundheitsberufe sieht der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) den Schlüssel für eine zukunftsfeste Versorgung.

Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO, sagte anlässlich der KVNO-Vertreterversammlung (VV) am Freitag, der große Wurf sei diesbezüglich mit der Kabinettsfassung des Gesundheitsversorgungs­stärkungsgesetzes (GVSG) nicht gelungen. Das Gesetz packe eine Vielzahl drängender Probleme im Gesundheitswesen nicht an – sei es ein spürbarer Abbau von Bürokratie in den Praxen oder verbindliche Maßnahmen für nachhaltige und digitale Patientenpfade.

Dabei wäre gerade dies mit Blick auf einen effektiven Einsatz knapper werdender ärztlicher Ressourcen laut Bergmann von fundamentaler Bedeutung. Hier habe zuletzt die von der KVNO organisierte kinderärztliche Videosprechstunde im Notdienst das große Potenzial telemedizinischer Anwendungen erkennen lassen. Die bisherigen Ansätze des Gesetzgebers in dieser Richtung seien jedoch „leider wenig hilfreich für das ambulante Versorgungssystem“, so Bergmann. Daher sähe sich die KVNO in der Verantwortung, hier selbst innovative Lösungen voranzutreiben.

„Wenn wir über eine Steuerung in die richtigen Versorgungspfade sprechen, spielen die Digitalisierung, ein sicheres Ersteinschätzungsverfahren und die Servicestelle 116 117 zentrale Rollen. Wir wollen die 116 117 in NRW daher in Zukunft flächendeckend zu einem zentralen digitalen Knotenpunkt in der Patientenversorgung im Land ausbauen“, so Bergmann. Es sei das Ziel, Patienten künftig über eine digitale Lösung mit integrierter Videosprechstunde und weiteren ergänzenden elektronischen Services zu steuern.

Eine solche Weiterentwicklung diene wesentlich der Effizienz des Versorgungssystems und könne sowohl Klinikambulanzen als auch Notdienstpraxen entlasten. Dem entsprechenden Antrag des KVNO-Vorstands stimmte die VV mit breiter Mehrheit zu und mandatierte die weiteren Schritte.

Erste Eckpunkte sollen nun zeitnah im Rahmen eines „Runden Tisches“ von KVNO, dem NRW-Gesundheitsministerium, den Krankenkassen, Rettungsdiensten, der KV Westfalen-Lippe und weiteren Leistungserbringern im Land vereinbart werden, so Bergmann.

aha

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