Laborärzte wollen Korrekturen an MTA-Reform

Berlin – Heilpraktiker sollen künftig keine Labortätigkeiten mehr übernehmen dürfen, die gesetzlich technischen Assistenten der Medizin (MTA, künftig „Medizinische Technologin“/„Medizinischer Technologe“) vorbehalten sind. Das fordert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) mit Blick auf den in dieser Woche erörterten Referentenentwurf eines MTA-Reform-Gesetzes.
Die deutschen Laborärzte möchten erreichen, dass die entsprechende Ausnahmeregelung von dem Tätigkeitsvorbehalt im MTA-Gesetz (Paragraf 10) nicht in das neue MT-Berufe-Gesetz übernommen wird.
Ziel sei es, so der BDL, für optimale Patientensicherheit die Qualität der labormedizinischen Versorgung zu sichern und die Rechtsstellung der medizinisch-technischen Ausbildungsberufe mit ihrer strukturierten dreijährigen Ausbildung zu stärken.
Dass die Bundesregierung in dem geplanten MTA-Reform-Gesetz daran festhalten wolle, Heilpraktikern alle Aufgaben medizinisch-technischer Mitarbeiter in den medizinischen Laboren zu gestatten, sei „in keiner Weise gerechtfertigt“.
Heilpraktiker würden über keine Humanmedizinern auch nur annähernd vergleichbare Qualifikation verfügen. Der BDL sei davon überzeugt, dass sie „weder qualifikations- noch praktisch-tätigkeitsbezogen in der Lage sind, derartige Anordnungen zu verantworten und mit den so erwirkten Leistungen angemessen umzugehen“.
Vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der medizinischen Labore fordert der BDL darüber hinaus, die geplante Kürzung des theoretischen und praktischen Unterrichts für die angehenden MTA zu revidieren.
Vielmehr solle der schulische Unterricht im Umfang von von 20 Prozent ausgebaut werden, damit die Berufsgruppe auch künftig international anschluss- und konkurrenzfähig bleibe.
Von dem MTA-Reform-Gesetz müsse ein positives Signal zur Stärkung der medizinischen Labore ausgehen. „Die Wichtigkeit profunder Sachkunde gerade in der mikro- und molekularbiologischen Diagnostik hat uns die aktuelle Corona-Pandemie vor Augen geführt“, betonte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski.
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