Labore sehen leichte Entspannung im Pandemiegeschehen

Berlin – In der vergangenen 49. Kalenderwoche vom 6. bis 12. Dezember haben die medizinischen Labore in Deutschland neun Prozent weniger PCR-Tests auf SARS-CoV-2 durchgeführt als in der Vorwoche. Die Positivrate lag bei 19,8 Prozent aller durchgeführten Tests – 323.286 Proben wurden positiv befundet.
Das sind 54.327 weniger als in der Vorwoche, in welcher die Labore 377.613 SARS-CoV-2-PCR-Tests positiv befundeten und die Positivrate bei 21,0 Prozent lag. Das teilt der Verband „Akkreditierte Labore in der Medizin – ALM“ auf der Basis von Daten aus bundesweit 179 Laboren mit.
„Dieser Trend lässt hoffen und vorsichtig optimistisch sein, denn das Wichtigste bei der Bekämpfung der Pandemie bleibt neben der Schließung der Impflücken und der Boosterimpfung das Verhalten der Menschen“, sagte der erste Vorsitzende des ALM, Michael Müller.
„Umso mehr kommt es weiterhin darauf an, dass wir alle gemeinsam weiter auf uns selbst und andere achten, Maske tragen, Abstand halten und die eigenen Kontakte so weit wie möglich reduzieren. Vor allem auch im Hinblick auf die deutlich ansteckendere Omikron-Variante ist dies in den kommenden Wochen wichtiger denn je“, betonte er.
Eine leichte Entspannung sieht auch der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) auf Basis des Testgeschehens in den medizinischen Laboren. „Die Entspannung ist real“, so die Einschätzung von Bernhard Wiegel, Vorstandsmitglied des BDL. Vor allem in den süddeutschen Coronahotspots habe sich die Lage verbessert.
Eine Entwarnung will der ALM aber nicht geben. „Die Infektionslage bewegt sich zwar in die richtige Richtung, die Lage in unseren fachärztlichen Laboren bleibt weiterhin angespannt“, sagte Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des ALM.
Die Auslastung lag im bundesweiten Durchschnitt in der vergangenen Woche bei 76 Prozent (Vorwoche 82 Prozent), in Bundesländern mit hohem Infektionsgeschehen sei sie aber weiterhin „deutlich über der Belastungsgrenze“.
Auch Wiegel warnte vor verfrühter Entwarnung – der Infektionstrend könne sich durch die Omikron-Mutation „rasch wieder umkehren“, sagte er.
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