Labormediziner für Neuausrichtung der Teststrategie aufgrund Delta-Variante

Berlin – Ein generelles PCR-Testangebot für Reiserückkehrer aus dem Ausland fordert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). So soll dazu beigetragen werden, die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus abzubremsen bis alle Impfwilligen wirksam geschützt werden können.
„Maximal 36 Stunden nach der Rückkehr muss es ein zuverlässiges Testangebot für alle geben. Wer gleich nach dem Auslandsurlaub in die Arztpraxis oder ins ärztlich geführte Testzentrum geht, sollte sich kostenfrei im PCR-Verfahren testen lassen können“, konkretisierte Andreas Bobrowski, Vorsitzender des BDL, die Forderung nach einer Neuausrichtung der Teststrategie. Die fachärztlichen Labore hätten ausreichende Kapazitäten, um alle Auslandsreisenden zuverlässig zu testen.
So könne laut BDL eine Infektion mit mutierten Coronaviren schnell und zuverlässig erkannt und deren weitere Ausbreitung wirksam bekämpft werden. Im Gegenzug sollten die Antigenschnelltests, die auch mutierte Coronaviren nicht mit der gebotenen Verlässlichkeit erkennen, in den nichtärztlichen Testzentren nur noch für Selbstzahler angeboten werden.
Die Schnelltests würden keine relevante Rolle für den Infektionsschutz spielen. Das Geld, das der Staat in gewerbliche Schnelltests investiere, fehle ihm für die PCR-Tests und die Mutationssuche, deren Vergütung reduziert worden sei. „Die Teststrategie muss an der veränderten Infektionsentwicklung neu ausgerichtet werden. Testqualität und der Fokus auf den grenzüberschreitenden Reiseverkehr sind das Gebot der Stunde“, so Bobrowski.
Der BDL weist darauf hin, dass die hochinfektiöse Delta-Mutation eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die rund 40 Millionen noch nicht geimpfter Bürger in Deutschland darstellt. Eine größere vierte Infektionswelle mit Lockdownmaßnahmen müsse durch gezielte Tests mit maximaler Qualität und Verlässlichkeit verhindert werden.
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