Medizin

Längere Sportpause verschlechtert Durchblutung im Hippocampus

  • Dienstag, 6. September 2016
Uploaded: 03.06.2013 13:35:09 by mis
/dpa

College Park – Sportler im mittleren bis hohen Alter zeigen bei einer längeren Sport­pau­se eine Verschlechterung ihrer Hippocampusdurchblutung. In Frontiers in Aging Neuro­science berichtet die Arbeitsgruppe von Carson Smith von der University of Maryland School of Public Health über entsprechende Ergebnisse (2016; doi: 10.3389/fnagi.2016.00184).

Kardiovaskuläre Fitness ist ein wichtiger Faktor, um das Demenzrisiko zu senken. Wer Sport treibt, verbessert die Durchblutung in seinem Hippocampus und fördert die Neuro­genese in diesem Hirnareal. Unklar ist jedoch, wie beständig diese Verände­rungen sind, wenn Sportler eine Pause von ihrem Training machen. Wer regelmäßig Ausdauersport treibt, weiß, wie schnell die körperliche Leistung sinkt. Selbiges könnte auch für die kog­ni­tiven Effekte eines Ausdauertrainings gelten, mutmaßten die Forscher.

Für ihre Studie rekrutierten die Forscher überdurchschnittlich fitte Läufer, die zwischen 50 und 80 Jahren alt waren. Die Teilnehmer mussten mindestens seit 15 Jahren regel­mä­ßig Ausdauersport machen. Außerdem mussten sie mindestens vier Stunden pro Woche trainieren und aktive Wettkämpfer sein.

Die Forscher maßen die Hirndurchblutung der Probanden über perfusionsgewichtete MRT-Aufnahmen. Die Teilnehmer durften zwölf Stunden vor dem ersten Scan keinen Sport treiben. Nach diesem Baselinescan folgte eine zehntägige Sportpause, nach wel­cher die Sportler wieder einen MRT-Scan machten.

Die Forscher stellten fest, dass sich bei den Teilnehmern eine signifikante Reduktion der Hirndurchblutung in insgesamt acht Hirnarealen zeigte. Hierzu gehörte der inferiore tem­po­rale Gyrus, der fusiforme Gyrus, der inferiore Parietallappen, die Kleinhirntonsillen, der linguale Gyrus, der Precuneus und beide Kleinhirnhemisphären. Zusätzlich redu­zier­te sich die Durchblutung beider Hippocampi.

Wenn auch die abnehmende Durchblutung keinerlei kognitive Konsequenzen für die Teil­nehmer hatte, sprechen die Ergebnisse dafür, dass das Gehirn sehr sensitiv auf Ver­än­de­rungen der Sportgewohnheiten reagiert, resümieren die Forscher.

hil

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