Sport im Alter verlangsamt Hirnalterung um mehrere Jahre

Miami – Menschen, die sich auch im hohen Alter regelmäßig bewegen, könnten die Geschwindigkeit ihrer Hirnalterung wesentlich verlangsamen. In Neurology berichten Forscher um Clinton Wright an der University of Miami über die Vorteile regelmäßiger Bewegung (http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000002582).
Das Risiko für eine Demenz ist durch unterschiedliche Modifikationen des Lebensstils beeinflussbar. Regelmäßige Bewegung könnte in diesem Zusammenhang protektive Effekte bieten. Sie verbessert die kardiovaskuläre Gesundheit, die Sauerstoffversorgung im Körpergewebe und könnte möglicherweise auch die Zellalterung verlangsamen. So gibt es beispielsweise Hinweise darauf, dass Sport die empfindlichen Chromosomenenden schützt, Entzündunsgreaktionen im Körper reduziert und oxidativen Stress vermindert (doi:10.1001/archinternmed.2007.39).
In ihrer Studie untersuchten die Forscher 876 Probanden, die zu ihrem Sportverhalten befragt wurden. Nach jeweils sieben Jahren führten die Forscher bei den Probanden eine neuropsychologische Testung durch, welche die kognitiven Fähigkeiten erfasste. Diese Befragung wiederholten die Forscher nach weiteren fünf Jahren und ergänzten ihre Untersuchung durch MRT-Aufnahmen.
Niedrige sportliche Aktivität wirkte sich verglichen mit moderater bis intensiver sportlicher Tätigkeit wie Joggen, Calisthenics und Aerobic nachteiliger auf die Hirnfunktion aus. Probanden, die moderat bis sehr sportlich aktiv waren, hatten ein besseres episodisches Gedächtnis und eine schnellere intellektuelle Verarbeitungsfähigkeit.
Die Unterschiede im Hirnalter der Probanden quantifizierten die Forscher mit etwa zehn Jahren physiologischer Alterung. Sportliche Aktivität könnte daher nach Ansicht der Forscher dazu beitragen, den kognitiven Verlust im Alter wesentlich zu verringern.
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