Lambrecht zu Immunitätsausweis: Noch viele Fragen zu klären

Berlin – Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht einen Coronaimmunitätsausweis kritisch. Sie befürchte, dass ein solcher Ausweis, je nachdem wie dieser ausgestaltet werde, eher spalte, sagte Lambrecht heute im RTL/ntv „Frühstart“. „Ist es denn wirklich so, wenn ich einmal erkrankt war, dass ich dann immun bin, was ja ein solcher Ausweis suggeriert“, sagte die SPD-Politikerin.
„Da sind viele grundrechtliche Fragen, auch datenschutzrechtliche Fragen zu klären. Das ist ein sehr, sehr sensibles Thema“, betonte Lambrecht zudem. Bei der Einführung der Corona-Warn-App sei bereits zu beobachten gewesen, dass viele Menschen genau darauf achteten, wie mit ihren Daten umgegangen werde.
„Nur dadurch, dass wir diese Diskussion auch so offen geführt haben, gab es auch eine hohe Akzeptanz für diese App und deswegen müssen wir das bei einem solchen Instrument mindestens in der gleichen Intensität machen“, sagte Lambrecht.
Das Bundeskabinett hatte sich Ende April mit dem Thema befasst. Für den Fall, dass es demnächst gesicherte Erkenntnisse zur Immunität nach einer Coronainfektion geben sollte, soll eine Bescheinigungsmöglichkeit dafür kommen – ähnlich wie im Impfpass.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte aber zunächst den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme gebeten. Sie wird kommende Woche erwartet.
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