Landarztquote: Bewerbungsverfahren für Medizinstudienplätze in NRW gestartet

Düsseldorf – Seit gestern werden Medizinstudienplätze in Nordrhein-Westfalen (NRW) über die Landarztquote vergeben. 145 Plätze stehen für das Wintersemester 2019/2020 zur Verfügung, wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium heute mitteilte.
„Ich freue mich, dass wir die Landarztquote nun als erstes Bundesland in die Tat umsetzen“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Zeit dränge. Bereits heute seien mehr als die Hälfte der Hausärzte in NRW älter als 55 Jahre.
NRW bildet Laumamm zufolge jedes Jahr rund 2.000 Ärzte aus, von denen nur rund zehn Prozent Allgemeinmediziner werden. Demgegenüber gingen jedes Jahr mehr als 400 Hausärzte in den Ruhestand, sagte er. Alleine im vergangenen 2018 seien es in NRW 508 gewesen – im Vergleich zu 255 neuen allgemeinmedizinischen Facharztanerkennungen in diesem Zeitraum gewesen.
Im Rahmen der Landarztquote werden 7,6 Prozent der an den Hochschulen in der Trägerschaft des Landes verfügbaren Medizinstudienplätze in NRW an Bewerber vergeben, die sich verpflichten, nach dem Studium und der einschlägigen Weiterbildung für zehn Jahre in einer unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region hausärztlich tätig zu werden. Wer den Vertrag nicht erfüllt, muss allerdings mit einer Strafzahlung in Höhe von 250.000 Euro rechnen.
Eine Bewerbung ist bis zum 30. April 2019 unter www.landarztgesetz.nrw möglich. Das Bewerbungsverfahren ist zweistufig.
In der ersten Stufe werden die Abiturdurchschnittsnote mit 30 Prozent, der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) mit 30 Prozent und eine Ausbildung beziehungsweise berufliche oder praktische Tätigkeiten mit 40 Prozent gewichtet.
Im Rahmen der zweiten Stufe finden im Juni strukturierte Auswahlgespräche statt, in denen unter anderem Empathie und Sozialkompetenz der Bewerber gewichtet werden.
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