Vertretung der Medizinstudenten gegen Landarztquote in Sachsen

Dresden/Leipzig – Studierendenvertretungen der Mediziner haben sich gegen eine Landarztquote in Sachsen ausgesprochen. In Deutschland bestehe kein absoluter, sondern ein relativer Ärztemangel, wie die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland und die Fachschaftsräte Medizin sowie Zahnmedizin und Humanmedizin in Dresden und Leipzig heute mitteilten. Dafür seien vor allem mangelnde Anerkennung, unattraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie fehlende strukturelle Anreize verantwortlich.
Die Vertretungen kritisierten den Versuch, bestehende Probleme zu ignorieren und am Kern des Problems vorbei Politik zu machen. „Eine Vorabquote löst langfristig den Versorgungsnotstand auf dem Land nicht“, erklärten sie.
Vor allem die berufliche Festlegung vor Studienbeginn stelle einen „unverhältnismäßigen Eingriff in die freie Berufswahl“ dar, was der nötigen Motivation entgegenstehe. Auf dem Land brauche es engagierte Ärzte, „die nicht nur ihre ,Quotenjahre' absitzen“. Nötig seien eine Reform der Lehre, neue Karriere- und Entwicklungschancen sowie eine bessere Aus- und Weiterbildung.
Nach der von der CDU ins Spiel gebrachten Landarztquote soll ein gewisser Anteil an Medizinstudienplätzen mit der Verpflichtung vergeben werden, nach dem Abschluss zehn Jahre im ländlichen Raum zu arbeiten. Der Koalitionspartner SPD lehnt das ab.
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