Landesärztekammer Hessen warnt vor Cannabislegalisierung

Frankfurt – Die Landesärztekammer Hessen wehrt sich weiter gegen die geplante Legalisierung des Besitzes und des Konsums von Cannabis. „Es kommt einem Affront gleich, in welcher Weise die Warnungen der Ärzteschaft abgetan und ignoriert werden. Schließlich sind es Ärztinnen und Ärzte, die sich mit Folgen des übermäßigen Drogenkonsums von Patienten auseinandersetzen müssen“, sagte der hessische Ärztekammerpräsident Edgar Pinkowski.
Er kritisierte, der aktuell vorliegende Gesetzentwurf lockere die Regelungen für den Konsum von Cannabis weiter: So sollen die Bannzonen rund um Schulen und Kitas auf 100 Meter Abstand verringert werden.
„Aus ärztlicher Sicht muss immer wieder betont werden, dass das heranwachsende Gehirn bei frühem Konsum von Cannabis und häufigem Gebrauch in seiner Entwicklung bleibend geschädigt werden kann. Entsprechende hirnphysiologische Veränderungen sind nicht rückgängig zu machen“, so Pinkowski.
Zwar werde der Konsum und Besitz von Cannabis für Jugendliche unter 18 Jahren weiterhin verboten sein. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten aber, dass die Zulassung von Cannabisprodukten trotz aller Begleitprogramme auch einen konsumverharmlosenden Effekt habe.
„Die Message, die mit der Legalisierung der Droge bei Jugendlichen ankommt, ist genau das Gegenteil von dem, was eigentlich kommuniziert werden müsste“, so Pinkowski.
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