Lauterbach will neue Impfkampagne starten

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will nach dem Scheitern der Einführung einer Impfpflicht eine neue Kampagne starten. „Wir müssen noch einmal eine wirklich wirksame Impfkampagne gezielt an die richten, die zwar bisher sich nicht haben impfen lassen, aber im Prinzip bereit sind“, sagte Lauterbach heute im Deutschlandfunk.
Es sei bekannt, dass es insbesondere bei Menschen mit Migrationshintergrund eine solche Gruppe gebe. „Da bereiten wir gerade etwas vor.“ Der Bundestag hatte gestern gegen die Einführung einer Impfpflicht gestimmt.
Eine Möglichkeit für weitere Lockerungen sieht Lauterbach nicht. Da seien „wir am Ende der Fahnenstange angekommen“, sagte er. Bei einer Impfpflicht wäre der Spielraum für Lockerungen im Herbst viel größer geworden. Vermutlich müsse nun das Infektionsschutzgesetz noch einmal angepasst werden. Die derzeitigen Schutzmaßnahmen laufen zum 23. September aus.
Lauterbach betonte in einer aktuellen Stellungnahme, es sei sehr unwahrscheinlich, dass es im Herbst keine größere Welle gebe. Für Schutzmaßnahmen werde er weiter das Gespräch mit der Union suchen. Der Minister rief dazu auf, sich vor geplanten Osterreisen testen zu lassen.
„Die Osterreise darf nicht zur Unterbrechung der zurzeit günstigen Bedingungen führen“, so Lauterbach. Zudem warb er für eine vierte Impfung für die über 60-Jährigen, die an Vorerkrankungen litten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: