Politik

Lieferengpässe in hessischen Apotheken nehmen zu

  • Montag, 28. Oktober 2019
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Frankfurt/Main – Die Apotheken in Hessen klagen immer häufiger über Lieferengpässe bei Arzneimitteln. Die Landesapothekerkammer Hessen sieht die Politik in der Pflicht. „Wir haben noch nie so viel Mangelverwaltung betrieben wie zurzeit“, sagte Präsidentin Ursula Funke.

Die Lieferschwierigkeiten träten seit dem Frühsommer vermehrt auf und beträfen fast alle Bereiche, „von Blutdrucksenkern über Schmerzmittel und Psychopharmaka bis Schilddrüsen­hormonen und Augentropfen - das zieht sich durch den ganzen Markt“. Selbst sogenannte Notfallmedikamente, die Apotheken laut Gesetz dauerhaft vorrätig halten oder kurzfristig beschaffen müssen, seien teils weltweit nicht erhältlich.

Der Grund: Immer weniger pharmazeutische Unternehmen stellen Wirkstoffe und auch die Arzneimittel selber her. Aus Kostengründen werde vieles in Asien produziert. Komme es in den globalen Abläufen zu Problemen, seien gleich verschiedene Hersteller betroffen, „weil sie nicht selbst produzieren, sondern kaufen“. Dazu kommen die Rabattverträge, die Kran­ken­kassen mit einzelnen Herstellen schließen: „Wenn eine Kasse nur einen Hersteller akzeptiert, dann haben wir das Problem.“

Um das in Griff zu bekommen, fordert Funke, dass Rabattverträge immer mit mehreren Herstellern geschlossen werden müssen. „Und bei lebensnotwendigen Medikamenten wäre es sinnvoll, wenn die Produktion wieder nach Europa verlagert wird.„ Gefordert sei die Politik: Sie müsse die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Das hessische Gesundheitsmi­nis­terium verweist nach Berlin: „Im Arzneimittelbereich liegt die Gesetzgebungskompetenz beim Bund“, heißt es in Wiesbaden.

dpa

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