Maas dringt auf besseren Schutz humanitärer Helfer in Krisengebieten

New York – Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) fordert besseren Schutz für humanitäre Helfer in Krisen- und Kriegsgebieten. „Diejenigen, die anderen helfen, dürfen nicht selbst zur Zielscheibe werden“, sagte er gestern bei einer Veranstaltung des UN-Sicherheitsrats in New York. Sie müssten sich darauf verlassen können, dass sie beschützt werden – „es ist traurig, dass das überhaupt betont werden muss“, sagte Maas in seiner Rede.
Der Schutz humanitärer Helfer sei ein „grundlegendes Prinzip der Menschlichkeit“ und durch internationales humanitäres Völkerrecht garantiert. Insofern sei es bedauerlich, dass darüber noch diskutiert werden müsse. Jedoch sei immer wieder zu beobachten, dass beispielsweise medizinische Einrichtungen und deren Personal „absichtlich angegriffen“ würden. „Ziel ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten auf Kosten der Schwachen.“
Maas verwies insbesondere auf die Lage im Bürgerkriegsland Syrien, wo rund die Hälfte der medizinischen Infrastruktur zerstört sei. Allein im vergangenen Jahr seien 139 Angriffe auf medizinische Einrichtungen gezählt worden; fast 300 Ärzte und Krankenschwestern seien getötet oder verletzt worden. „Ein Land blutet aus, weil sogar Helfer zu Opfern werden“, sagte Maas.
Der Außenminister forderte die UN-Mitgliedstaaten auf, Angriffe auf humanitäre Helfer dem Generalsekretär zu melden. Um betroffene Helfer müsse sich zudem besser gekümmert werden und sie müssten Gelegenheit erhalten, sich untereinander auszutauschen.
Deutschland hatte gestern den monatlich rotierenden Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernommen. Der Schutz humanitärer Helfer ist ein Schwerpunktthema der deutschen Präsidentschaft.
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