Mandeloperationen können die Lebensqualität verbessern
Köln - Leidet ein Patient häufig an Halsschmerzen, kann eine Mandeloperation die Beschwerden lindern: Nach der sogenannte Tonsillektomie erkrankt er seltener an Halsschmerzen, hat weniger Arbeitsfehltage und seine Lebensqualität scheint sich zu verbessern. Dies zeigt eine aktuelle Originalarbeit von Götz Senska und Koautoren im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 849–55), in der sie die langfristigen Effekte einer Mandel-OP anhand von Patientenbefragungen analysierten.
An der Studie nahmen im Jahr 2004 114 Erwachsene teil, die eine Tonsillektomie erhielten. Sie beantworteten vor der OP sowie 14 Monate und sieben Jahre danach Fragebögen über ihre Halsschmerzen und ihre Lebensqualität. Litten die Patienten vor der Mandeloperation fast zehnmal pro Jahr an Halsschmerzen, erkrankten sie danach nur noch zweimal jährlich daran.
Dies zeigt sich auch an der Häufigkeit ihrer Arztbesuche: Während sie nun weniger als einmal in 12 Monaten ihren Arzt aufsuchen, konsultierten sie vor der Tonsillektomie noch fünfmal so häufig ihren Arzt. Auch Arbeitsfehltage traten nach der OP seltener auf - statt durchschnittlich mehr als elf Krankheitstage im Jahr weniger als zwei.
Die Autoren zeigen darüber hinaus, dass die Lebensqualität der Patienten – ihr allgemeines Lebensgefühl, ihre gesellschaftlichen Kontakte und ihre körperliche Gesundheit – nach der OP bessere Werte aufweisen. Aufgrund ihrer Ergebnisse rechnen sie bei Halsschmerz-Patienten nach einer Tonsillektomie mit einer langfristigen gesundheitlichen Verbesserung, einer geringeren Medikamenteneinnahme und einer gesteigerten Lebenszufriedenheit.
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