Mangel an MFA bremst Arbeit in Bremer Arztpraxen

Bremen – Der Fachkräftemangel hat die Arztpraxen erreicht – mit unmittelbaren Folgen für die Versorgung: Jede dritte Arztpraxis in Bremen und Bremerhaven muss ihre Praxistätigkeit reduzieren oder hat dies bereits getan, weil es an Medizinischen Fachangestellten (MFA) mangelt.
Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung des Bundeslandes (KVHB) auf Basis einer Erhebung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Rund 17 Prozent der Befragten denken demnach sogar über eine Praxisaufgabe nach.
„Viele Praxen würden gerne mehr versorgen, sie können aber nicht, weil ihnen schlicht das Personal für administrative Arbeiten und medizinische Hilfsaufgaben fehlt“, warnen die Vorstände der KV Bremen, Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans.
Die Zi-Arbeitsgruppe befragte 282 Ärzten und Psychotherapeuten in Bremen. Die Rücklaufquote betrug rund 14,1 Prozent. Danach haben knapp acht von zehn der Befragten Schwierigkeiten bei der Besetzung von MFA-Stellen. Fast 83 Prozent der befragten KV-Mitglieder gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten nach Praxismitarbeitern gesucht zu haben.
Fast 80 Prozent der befragten Ärzte und Psychotherapeuten schaffen bereits jetzt Gehaltsanreize oder planen dies. Die Praxen greifen wegen des Mangels auch auf Quereinsteiger und fachfremde Mitarbeiter zurück. Zeitarbeitsfirmen werden von der Mehrheit der Befragten aber noch nicht eingeschaltet.
„Ein Coronabonus wäre ein starkes Zeichen der Anerkennung für die beispielhafte Leistung der MFA. Dass die Politik dies ignoriert, ist nur schwer zu ertragen“, hieß es aus der KV.
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