Ärzteschaft

Marburger Bund einigt sich mit Helios-Kliniken auf neuen Tarifvertrag

  • Dienstag, 21. März 2017

Berlin – Ärzte an Kliniken des Helios-Konzerns erhalten in diesem Jahr rückwirkend zum 1. Januar 2,3 Prozent mehr Gehalt. Im kommenden Jahr steigen die Bezüge nochmals um 2,6 Prozent. Das sieht der Tarifabschluss vor, den der Marburger Bund (MB) für die rund 5.600 Ärzte der 35 Akutkliniken ausgehandelt hat, die in den Helios-Konzern­tarif­vertrag für Ärzte einbezogen sind. Zudem einigten sich die Tarifpartner auf Steigerun­gen der Stundenentgelte für Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienste sowie Sonntags-, Vorfeiertags- und Feiertagsarbeit. Die Zulage für Rettungsdiensteinsätze wird rück­wirkend zum 1. Januar 2017 auf 22,50 Euro und zum 1. Januar 2018 auf 23,50 Euro erhöht.

„Das Gesamtpaket ist vertretbar, auch wenn sich Helios in wichtigen Einzelfragen einer fortschrittlichen Tarifpolitik verweigert hat“, sagte der MB-Verhandlungsführer Christian Twardy. Er kritisierte, dass Helios nicht bereit war, zusätzliche Stufen in den Entgelt­gruppen der Oberärzte zu vereinbaren. „Diese Verweigerungshaltung wird sich mittel­fristig zum Problem bei der Rekrutierung von Leistungsträgern auswachsen“, warnte Twardy.

Als „insgesamt ein sehr gutes Ergebnis für unsere Ärzte“ bezeichnete die Helios-Ver­hand­lungsführerin Dorothea Schmidt die Einigung. Helios habe damit einen Tarif­abschluss erzielt, der über dem Entgeltniveau der kommunalen Kliniken liege.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. Dezember 2018. Bevor er in Kraft treten kann, müssen die zuständigen Tarifgremien des MB ihm noch zu­stimmen.

Helios ist Teil des Gesundheitskonzerns Fresenius. In Deutschland betreibt Helios 112 Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 78 Medizinische Versorgungszentren, vier Rehazentren, 18 Präventionszentren und 13 Pflegeein­rich­tungen. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über 35.000 Betten, beschäftigt mehr als 72.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete in Deutschland im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro.

hil

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