Marburger Bund fordert in Tarifverhandlungen mit Asklepios mehr Gehalt
Berlin – In der neuen Tarifrunde mit der Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft fordert der Marburger Bund (MB) für die angestellten Ärzte des privaten Klinikkonzerns eine lineare Erhöhung der Ärztegehälter um 5,5 Prozent und eine deutlich bessere Bezahlung von Bereitschaftsdiensten.
Der MB will außerdem erreichen, dass Ärzte angemessen entschädigt werden, wenn sie kurzfristig und ungeplant Dienste übernehmen müssen. Die jüngste Mitgliederbefragung des Verbandes hatte ergeben, dass zunehmend mehr Klinikärzte von ihrem Arbeitgeber kurzfristig zur Arbeitsleistung gebeten werden, wenn sie eigentlich dienstfrei haben. „Diese Praxis außerplanmäßiger Inanspruchnahmen läuft dem Wunsch nach verlässlicher Dienstplangestaltung komplett zuwider“, hieß es aus dem MB.
Der MB kündigte zudem an, bei den Verhandlungen mit Asklepios dafür zu sorgen, dass die Verträge nicht aufgrund des Tarifeinheitsgesetzes ungültig werden. Hintergrund ist eine Absprache zwischen dem MB und der der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi).
Die beiden Gewerkschaften wollen verhindern, dass der Tarifvertrag der jeweils anderen Gewerkschaft durch eine etwaige Mehrheitsfeststellung im Betrieb verdrängt werden kann. „Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Die Einheit gewerkschaftlichen Handelns kann nur dem freien Willen der Mitglieder entspringen“, hatte dazu der Verdi-Vorsitzender Frank Bsirski im Dezember 2017 erklärt.
Die Verhandlungen mit Asklepios haben laut MB in sachlich-konstruktiver Atmosphäre begonnen. Am 19. Februar 2018 sollen sie fortgesetzt werden. Die Asklepios-Kliniken des kommunalen Arbeitgeberverbandes Hamburg sind dabei ausgenommen. Dort gibt es einen eigenen Tarifvertrag, der vom MB-Landesverband Hamburg verhandelt wird.
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