Masterplan Medizinstudium: Rücktritt an der Kommissionsspitze

Berlin – Die frühere Generalbundesanwältin, Monika Harms, ist von der Spitze der Reformkommission des Masterplanes 2020 zurückgetreten und auch aus der Kommission ausgeschieden. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes (DÄ).
Die Reformkommission sollte den strittigen Punkt der Finanzierung der Studienreform diskutieren. Beim Beschluss des 37-Punkte-Plans zur Reform des Medizinstudiums Ende März 2017 hatten die Kultusminister der Länder ihre Zusage zur Reform unter einen Finanzierungsvorbehalt gestellt. In drei Jahren Verhandlungen davor konnte keine Einigkeit zwischen den 16 Landesministern für Gesundheit, Kultus und Finanzen gefunden werden. Für die Finanzierung des Medizinstudiums soll die Reformkommission bis Oktober 2018 Vorschläge erarbeiten.
Der Rücktritt von Harms erfolge aus „persönlichen Gründen“, bestätigte das BMG entsprechende Informationen des DÄ. Nachfolger von Harms an der Spitze der Kommission ist Manfred Prenzel, Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher an der Technischen Universität (TU) München. Er war bis Ende 2017 Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Trotz des Rücktrittes von Harms arbeite die „Expertenkommission auf der Grundlage eines ambitionierten und zugleich realistischen Zeitplans“, teilte das Ministerium mit.
Zu den Eckpunkten des Masterplanes gehören unter anderem ein differenzierterer Zugang zum Studium, die Gestaltung der universitären Ausbildung näher an der Praxis sowie mehr Lehrinhalte in der Allgemeinmedizin. Das praktische Jahr (PJ) soll von drei auf vier Tertiale umgestellt werden. Eines der Wahlfächer soll „im ambulanten vertragsärztlichen Bereich“ absolviert werden.
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