Ärzteschaft

Medizinstudierende planen bundesweiten Aktionstag zum PJ

  • Montag, 17. Juli 2023
/Gstudio, stock.adobe.com
/Gstudio, stock.adobe.com

Berlin – Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) hat für den kommenden Mittwoch zu einem erneuten bundesweiten Aktionstag für bessere Bedingungen im Praktischen Jahr (PJ) aufgerufen.

An den medizinischen Fakultäten in Berlin, Freiburg, Gießen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Mainz München, Regensburg, Rostock, Tübingen und Würzburg sollen am 19. Juli Demonstrationen stattfinden. An allen wei­teren Standorten der Universitätsmedizin werde es Infostände geben, sagte Giulia Ritter, Vize­präsidentin der bvmd, heute dem Deutschen Ärzteblatt.

„Im Rahmen der angestrebten Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung, die hoffentlich bis 2027 in Kraft treten soll, setzen wir uns unter anderem für verbesserte Bedingungen im PJ ein“, erläuterte Ritter.

Obwohl das PJ nach zehn universitären Semestern auf den praktischen Berufsalltag vorbereiten soll, werde leider auch im jüngst erschienenen, voraussichtlich letzten Entwurf zur Novellierung der Approbationsord­nung die Chance verpasst, einige seit vielen Jahren verbandsübergreifend – und unter anderem von der Bun­desärztekammer – geforderte Mindeststandards im Praktischen Jahr verbindlich festzuhalten, kritisierte die Medizinstudentin.

Konkret gehe es um eine einheitliche Aufwandsentschädigung, die Trennung von Krankheits- und Fehltagen, nationale Richtlinien für den Lehrinhalt sowie einen festgesetzten Mindestabstand zwischen Ende des PJ und dem 3. Staatsexamen.

„Gute Ärztinnen und Ärzte der Zukunft, die hervorragende Patientenversorgung leisten, müssen heute gut aus­gebildet werden“, sagte Ritter dem . „Das geht nicht krank im OP, weil die Fehltage aufgebraucht sind und mit einem Nebenjob, um sich die unbezahlte 40-Stunden-Arbeitswoche im PJ finanzieren zu können.“

Die Anliegen der Studierenden seien auch im Interesse aller zukünftigen Patientinnen und Patienten des deutschen Gesundheitssystems. „Da der Reformprozess zur ärztlichen Approbationsordnung bereits im Herbst abgeschlossen werden soll, ist jetzt unsere letzte Chance, unseren Forderungen Gehör zu verschaffen.“

Begleitet wird der Aktionstag von einer Petition, um an die Erfolge des Aktionstags „Faires PJ“ von 2019 anzu­knüpfen. Damals hatten mehr als 100.000 Menschen die Petition der bvmd unterstützt. Die aktuelle Petition haben bereits mehr als 46.000 Menschen unterzeichnet.

ER

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung