Ärzteschaft

Medizinstudierende fordern rasche Reformen beim Praktischen Jahr

  • Donnerstag, 22. Juni 2023
/Syda Productions, stock.adobe.com
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Berlin – Scharfe Kritik an der Organisation des Praktisches Jahres (PJ) übt die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd). Das PJ solle nach zehn theoriebetonten Semestern auf den praktischen Berufsalltag vorbereiten, aber „leider kann es dieses Ziel oft nicht erfüllen, da ausreichende Standards in Lehre, Arbeitsbedingungen und Aufwandsentschädigung in Deutschland vergeblich zu suchen sind“, hieß es aus der Medizinstudierendenvertretung.

Die künftigen Ärztinnen und Ärzte würden im PJ nicht nur häufig unzureichend angeleitet und unterrichtet, sondern dürften sich zudem nicht krankmelden, so die Kritik. Hinzu komme, dass viele Studierende für ihre Vollzeittätigkeit im PJ „gar keine oder eine derart geringe Aufwandsentschädigung erhalten, dass sie nicht einmal ihre Miete bezahlen können“, hieß es.

Die bvmd ruft daher zu einem bundesweiten Aktionstag für ein faires PJ am 19. Juli auf. Die bvmd fordert für ein faires PJ zunächst die Anerkennung von Krankheitstagen. „Es müssen Regelungen zur Gewährung einer begrenzten Anzahl Krankheits- und Kind-Krank-Tage zusätzlich zu den bestehenden 30 Fehltagen gefunden werden, die mittels Attesten bestätigt werden“, hieß es aus der bvmd. Wichtig sei zweitens gute Lehre in Form von Mentoring, Betreuung und Lehrveranstaltungen.

Außerdem fordert die bvmd eine bundesweite Mindestaufwandsentschädigung in Höhe des BAföG-Höchstsatzes im PJ. Zudem sei ein Mindestabstand zwischen dem Ende des PJ und dem dritten Staatsexamen von vier Wochen wichtig, um allen Studierenden eine ausreichende Vorbereitungszeit zu gewährleisten.

„Der aktuelle Abstand mit teilweise weniger als zehn Tagen ist unzureichend zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung des Medizinstudiums“, kritisiert die bvmd.

hil

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