Medizinstudium: SPD-Fraktion für Landarztquote in Hessen

Wiesbaden – Mit einer Landarztquote bei Hessens Medizinstudienplätzen will die oppositionelle SPD-Fraktion im Landtag dem künftigem Mangel an Hausärzten begegnen und die medizinische Versorgung verbessern.
In ländlichen Regionen sei es schon heute vielerorts nicht mehr selbstverständlich, in erreichbarer Nähe zum Wohnort einen Hausarzt zu finden, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin Daniela Sommer gestern in Wiesbaden. Schon jetzt gebe es 300 unbesetzte Arztsitze, in den kommenden zehn Jahren gingen 60 Prozent der Hausärzte in den Ruhestand.
Laut der Forderung der SPD-Fraktion sollten zehn Prozent der Medizinstudienplätze für Bewerber reserviert werden, die sich verpflichten, nach erfolgreichem Abschluss mindestens zehn Jahre als Hausarzt zu praktizieren. Und zwar in einer Region, in der ein Mangel herrscht oder die von Mangel bedroht ist. Wird die Abmachung verletzt, soll eine Vertragsstrafe von 250.000 Euro drohen.
Anreize bei der Studienplatzvergabe gibt es bereits in einigen Bundesländern – wie etwa in Nordrhein-Westfalen oder Bayern.
Der gesundheitspolitische Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, Ralf-Norbert Bartelt, verwies darauf, dass die Landesregierung bereits in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung einer Landarztquote vereinbart habe.
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