Mehr als 100.000 Verdachtsfälle von Cholera im Jemen

Sanaa – Im Jemen ist die Zahl der Cholerafälle seit Jahresbeginn stark angestiegen. Bis Mitte März seien knapp 109.000 Neuinfektionen gemeldet worden, teilte das UN-Büro zur Koordination humanitärer Angelegenheiten (Ocha) gestern mit. Bei einem Drittel der Erkrankten handele es sich um Kinder unter fünf Jahren. 190 Patienten seien seit Jahresbeginn gestorben.
Betroffen sind nach UN-Angaben vor allem sechs Provinzen, darunter die Hauptstadtregion Sanaa und der Verwaltungsbezirk Hodeida rund rund um die gleichnamige Hafenstadt am Roten Meer.
Nach UN-Angaben könnte der zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich starke Regen ein Grund für die Ausbreitung der Cholera sein. Hinzu komme die schlechte Instandhaltung der Abwassersysteme und die Nutzung verunreinigten Wassers zur Bewässerung.
Im Bürgerkriegsland Jemen kommt es immer wieder zu Epidemien. 2017 waren binnen acht Monaten mehr als eine Million Cholera-Verdachtsfälle registriert worden. Zwischen April und Dezember 2017 starben 2.500 Menschen an den Folgen der Krankheit.
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