Oxfam befürchtet Ausbreitung der Cholera im Jemen

Berlin – Die Hilfsorganisation Oxfam befürchtet eine Ausbreitung der Cholera im Jemen. In den vergangenen beiden Märzwochen seien pro Tag rund 2.500 neue Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte die Organisation heute in Berlin mit. Seit Beginn der Epidemie im Jahr 2016 seien mehr als 3.000 Menschen an der Krankheit gestorben.
„Bomben, Hunger, und nun breitet sich erneut die Cholera aus. Die Verdachtsfälle haben sich seit Februar verdoppelt, die beginnende Regenzeit wird die Situation verschärfen“, erklärte der deutsche Oxfam-Referent für Krisen und Konflikte, Robert Lindner. Quellen werden demnach in der Regenzeit überschwemmt und verunreinigt, wodurch die Fallzahlen erheblich ansteigen werden. In diesem Jahr gebe es bereits etwa 195.000 Verdachtsfälle.
Die internationale Gemeinschaft müsse den Menschen im Jemen dringend einen sicheren und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe verschaffen, hieß es. „Vor allem aber brauchen die Menschen dort Frieden. Wir rufen alle Kriegsparteien dazu auf, die Kampfhandlungen endlich zu stoppen“, erklärte Lindner.
Im Jemen kämpfen seit Jahren Regierungstruppen gegen schiitische Huthi-Rebellen. Das führte am 26. März 2015 zur Intervention einer von Saudi-Arabien geführten Militärallianz. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet.
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