Mehr als jeder Zweite hat Erfahrungen mit Homöopathie

Karlsruhe – 55 Prozent der Menschen in Deutschland haben nach eigenen Angaben schon Erfahrungen mit Homöopathie beziehungsweise mit der Verwendung homöopathischer Arzneimittel gemacht. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Deutsche Homöopathie-Union (DHU).
Überdurchschnittlich hoch ist danach der Anteil der Homöopathieverwender bei Frauen (66 Prozent) sowie den 18- bis 59-Jährigen (rund 62 Prozent). Die Umfrage des Forsa-Instituts zeigt auch, dass Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro monatlich (59 Prozent) sowie Akademiker (62 Prozent) ebenfalls überdurchschnittlich häufig Homöopathie verwenden.
Neben den 55 Prozent, die bereits Homöopathieerfahrung haben, sind weitere 15 Prozent laut Umfrage grundsätzlich bereit, bei Bedarf auf homöopathische Arzneimittel zurückzugreifen. Rund jeder Vierte (26 Prozent) würde Homöopathie dagegen generell nicht in Betracht ziehen.
Die Umfrage erfolgte im Februar 2020. Insgesamt hat Forsa dafür bundesweit 2.006 Personen ab 18 Jahre befragt.
Die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sehen Homöopathie als Satzungsleistung der Krankenkassen sehr kritisch.
„Wenn die Homöopathie ihren Nutzen tatsächlich im objektiven wissenschaftlichen Verfahren beweisen könnte, dann sollte man versuchen, sie in die Erstattung hineinzubekommen“, erklärte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen im Januar 2020.
Solange dies nicht der Fall sei, habe sie in der Erstattungslandschaft dagegen „nichts verloren“.
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