Ärzteschaft

Weiterbildungs­ordnung in Hamburg ohne Homöopathie

  • Mittwoch, 17. Juni 2020
/picture alliance, Claus Schunk
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Hamburg – Die Ärztekammer Hamburg hat eine neue ärztliche Weiterbildungsordnung (WBO) verabschiedet. Die Delegierten der Kammer folgten dabei im Wesentlichen der (Muster)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer.

„Im Sinne einer modernen Weiterbildung legen wir mehr Wert auf Inhalte statt auf Zeiten, so dass Ärzte in Weiterbildung künftig kompetenzbasiert und deutlich flexibler lernen und arbeiten können“, sagte Kammerpräsident Pedram Emami.

Dreh- und Angelpunkt der neuen Weiterbildung werde das eLogbuch sein, das künftig auch der Kammer mehr Unterstützungsmöglichkeiten biete, wenn Ärzte in Weiter­bildung Hilfe benötigten, erläuterte er.

Die neue ärztliche Weiterbildung sieht 51 Facharztweiterbildungen, 10 Schwerpunkt­be­zeichnungen sowie 55 Zusatzweiterbildungen vor. Nach einer Anhörung homöo­pathisch tätiger Ärzte und einer Diskussion stimmten die Delegierten mehrheitlich dafür, die Zu­satzbezeichnung „Homöopathie“ nicht in die neue Weiterbildungsordnung zu überneh­men.

Sie folgten damit dem Beschluss sieben von zwölf anderer Kammern, welche die neue WBO ebenfalls bereits verabschiedet haben. Die Kammern ohne die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ sind bislang Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Die neue Weiterbildungsordnung soll nach Genehmigung durch die Gesundheitsbehörde am 1. November 2020 in Kraft treten.

Bei ihrem Treffen beschlossen die Delegierten neben der neuen WBO auch eine Reso­lu­tion zur Versorgung psychisch kranker Menschen. Darin fordern sie unter anderem gesi­cherte Rahmenbedingungen für ambulante Psychotherapien in Form begrenzter, aber verbindlich zugesagter Kontingente.

Maßnahmen der Qualitätssicherung müssten patientenorientiert und bürokratiearm sein und vor der flächendeckenden Einführung wissenschaftlich evaluiert werden. Wichtig sei zudem, die Vertraulichkeit der hochsensiblen Patientendaten zu gewährleisten.

Zudem ernannten die Delegierten Frank Ulrich Montgomery zum Ehrenpräsidenten der Ärztekammer Hamburg. Montgomery war von 1994 bis 2002 und von 2006 bis 2018 Prä­sident der Ärztekammer Hamburg. Der Radiologe war zudem von 2011 bis 2019 Präsi­dent der Bundesärztekammer.

hil

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