Mehr Geld für die Forschung zu armutsbedingten Erkrankungen
Berlin – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verdoppelt seine Mittel für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen in Entwicklungsländern. In den kommenden fünf Jahren sollen sogenannte Produktentwicklungspartnerschaften 50 Millionen Euro dafür erhalten.
Vernachlässigte und armutsbedingte Erkrankungen verursachen den Großteil der Krankheitslast in den armutsgeprägten Regionen der Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Pharmaindustrie investiert aber laut BMBF immer noch zu wenig in die Forschung zu diesen Erkrankungen. Grund dafür ist, dass sich damit kein oder nur zu wenig Geld verdienen lässt.
„Wir müssen das Ungleichgewicht zwischen hoher Krankheitslast und zu geringer Forschungsfinanzierung auflösen. Deshalb brauchen wir dringend öffentliche Investitionen in innovative Gesundheitsprodukte zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten, die Milliarden von Menschen in den ärmsten Regionen betreffen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU).
Die vom BMBF jetzt stärker unterstützten „Produktentwicklungspartnerschaften“ sind internationale Non-Profit-Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Präventionsmethoden, Diagnostika oder Medikamente gegen vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten zu entwickeln. Dafür werben sie Forschungsmittel ein und suchen geeignete Entwicklungspartner für neue Diagnostika und Therapien, die ärmeren Ländern zugutekommen.
Folgende Organisationen erhalten in den kommenden fünf Jahren Forschungsmittel vom BMBF:
die „International Partnership for Microbicides“ (IPM) für die Entwicklung von sicheren und wirksamen Mikrobiziden für Frauen zur HIV-Prävention
„PATH“ für die Entwicklung von Malaria Impfstoffen
die „Global Alliance for TB Drug Development“ (TB Alliance) für die Entwicklung von besseren, schneller wirksamen und erschwinglichen Medikamenten gegen Tuberkulose
die „Medicines for Malaria Venture“ (MMV) für die Entwicklung neuer wirksamer Medikamente gegen Malaria
„Drugs for Neglected Diseases initiative“ (DNDi) für die Medikamentenentwicklung gegen die afrikanische Schlafkrankheit, viszerale Leishmaniose, die Chagas-Krankheit und Wurmerkrankungen.
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