Ärzteschaft

Mehr Haus- und Fachärzte, Kapazitätszuwachs bei Psychotherapeuten

  • Dienstag, 16. Dezember 2025
/picture alliance, Monika Skolimowska
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Berlin – Knapp 190.000 Ärzte und Psychotherapeuten sind im vergangenen Jahr in der ambulanten Versorgung beschäftigt gewesen. Das waren so viele wie nie – und 1,1 Prozent mehr als noch 2023. Das zeigen Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Zwischen 2014 und 2024 hat sich die Gesamtzahl der an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten um 15 Prozent erhöht.

Bei den unterschiedlichen ärztlichen Aufgaben gab es nur leichte Verschiebungen im Vergleich zu 2014: 2024 arbeiteten 34 Prozent als Hausärzte, 48 Prozent als Fachärzte und 18 Prozent in der psychotherapeutischen Versorgung.

In absoluten Zahlen gemessen, nahm die Anzahl der Psychotherapeuten am stärksten zu: von 21.312 (2014) auf 34.921 (2024). In der fachärztlichen Versorgung kam es zu einem Plus von 82.274 Ärzten auf 90.705 und in der hausärztlichen Versorgung von 61.361 Personen auf 63.925.

Die Zahlen haben allerdings nur eine begrenzte Aussagekraft, weil die Teilzeitarbeit deutlich zugenommen hat. Gerechnet in Vollzeitäquivalenten (VZÄ), erhöhte sich die Gesamtzahl der an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Leistungserbringer lediglich von 139.270 auf 142.812.

Dies entspricht einem Plus von 2,5 Prozent. Dabei entfielen 2024 rund 40 Prozent auf den hausärztlichen Versorgungsbereich, 45 Prozent auf den fachärztlichen Versorgungsbereich und 15 Prozent auf die psychotherapeutische Versorgung.

Gemessen in Vollzeitäquivalenten zeigte sich der größte Zuwachs bei den Psychotherapeuten: Diese stiegen von 17.922 (2014) auf 21.386 (2024), während die Zahlen in der hausärztlichen (2014: 57.674 VZÄ und 2024: 57.660 VZÄ) sowie in der fachärztlichen Versorgung (2014: 63.674 VZÄ und 2024: 63.766 VZÄ) nahezu konstant blieben.

„Während die Zahl der Vertragsärzte und -psychotherapeuten insgesamt weiter zunimmt, wird die Zeit für die Patientenversorgung knapper“, bewertet der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried die Zahlen. Der Grund sei, dass immer häufiger in Anstellung und in Teilzeit gearbeitet werde.

Er betonte, die Niedergelassenen mit eigener Praxis stellten mit gut 124.000 Personen die Mehrheit. Doch seien mittlerweile mehr als 55.000 Ärzte und Psychotherapeuten angestellt, 25.000 davon in einer Praxis. Dadurch gehe die Arbeitszeit pro Kopf zurück. Ein echter Kapazitätszuwachs zeige sich derzeit nur bei den Psychotherapeuten.

kna/may

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