MFA-Ausbildung rangiert bei Berufsanfängerinnen erstmals auf Platz 1

Berlin – Zum ersten Mal hat es die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) bei jungen Frauen in Deutschland auf Rang 1 der beliebtesten Ausbildungsberufe geschafft. Mehr als 17.150 Ausbildungsverträge zur MFA wurden im vergangenen Jahr laut Bundesinstitut für Berufsbildung geschlossen.
„Das ist eine gute Nachricht, denn wir brauchen den Nachwuchs dringend, um den Fachkräftemangel in den Arztpraxen abzufedern“, erklärte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Verbandes der niedergelassenen Ärzte (Virchowbund).
Nennenswerte Entspannung des anhaltenden MFA-Fachkräftemangels im ambulanten Sektor erwartet er trotzdem nicht. Denn aktuell wechselt laut Praxispanel 2021 des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) rund jede fünfte MFA nach Ende ihrer Ausbildung in die stationäre Versorgung – selbst, wenn es ein Übernahmeangebot der Ausbildungspraxis gibt.
Verantwortlich dafür macht Heinrich die Schieflage im Konkurrenzkampf ambulanter und stationärer Einrichtungen um denselben Personalpool. „Das komplexe Vergütungssystem im Gesundheitswesen bevorteilt die Krankenhäuser, sodass diese nach Ausbildungsende deutlich höhere Gehälter zahlen können“, konstatierte der Virchowbund-Vorsitzende.
Dagegen könnten die seit Jahren stark steigenden Personalkosten in den allermeisten Praxen schlicht nicht gegenfinanziert werden. „Daran muss der Gesetzgeber schleunigst etwas ändern, anderenfalls werden zunehmend Praxen aus Personalmangel aufgeben müssen“, warnte Heinrich.
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