MFA planen nächsten Protesttag im September

Berlin – Der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) plant für den 8. September eine Fortsetzung der bisherigen Proteste gegen die Vernachlässigung ihres Berufsstands durch die Politik. Die Teams der niedergelassenen Arzt- und Zahnarztpraxen wollen damit erneut auf Misstände und Probleme aufmerksam machen.
Man wolle am 8. September erneut auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor die dramatische Situation im ambulanten Gesundheitswesen deutlich machen, erklärt dazu vmf-Präsidentin Hannelore König. Sie monierte weiter die Missachtung durch die Politik.
Dem Verband zufolge sind die Versprechen aus der Koalitionsvereinbarung zur Stärkung der Gesundheitsberufe und zur Fachkräftesicherung in weite Ferne gerückt. Stattdessen seien Spargesetze auf den Weg gebracht worden, die die ambulante Gesundheitsversorgung stark gefährdeten und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen unmöglich machten.
„Noch immer arbeiten Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte zum großen Teil im Niedriglohnbereich oder knapp darüber“, sagte die vmf-Präsidentin. „Einer aktuellen Analyse zufolge, lagen 38,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Arzt- und Zahnarztpraxen mit ihrem Bruttomonatsverdienst im unteren Entgeltbereich bis 2.344 Euro.
Zum Vergleich: Im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen seien 17 Prozent davon betroffen, in Krankenhäusern 4,9 und in der öffentlichen Verwaltung 2,3 Prozent. Auch im Zahntechnikerhandwerk spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu.
Der Verband medizinischer Fachberufe fordert erneut eine gesicherte Finanzierung der flächendeckenden ambulanten ärztlichen und zahnärztlichen Regelversorgung sowie der Versorgung mit Zahnersatz, damit deren Arbeitgeber ihren Beschäftigten höhere Gehälter zahlen können.
Notwendig dafür seien ein Ende der Budgetierung sowie zeitgemäße gesetzliche und private Gebührenordnungen für alle Fachrichtungen. In den Honorarverhandlungen der ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen müssen die Tarifversteigerungen der MFA und ZFA zeitnah und vollumfänglich gegenfinanziert werden, hieß es.
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